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Saison-Aus für
Stephan Maaß

Paderborner erlitt Kreuzbandriss

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Sportlich läuft es für Zweitligist SC Paderborn 07 glänzend, der Klassenerhalt ist mit 36 Punkten aus 23 Spielen fast perfekt. Doch das Verletzungspech bleibt dem Aufsteiger treu. Nach Thorsten Becker hat sich jetzt auch Stephan Maaß einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt für den Rest der Saison aus.

Riss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie und Beschädigung der Kapsel: Das ist die bittere Diagnose nach der gestrigen Kernspintomografie. »Das ist das Schlimmste, was ihm und uns passieren konnte. Stephan hat bislang eine überragende Saison gespielt und wird uns gewaltig fehlen«, kommentierte der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk die schlimme Nachricht. Auch Trainer Jos Luhukay war schockiert: »Mir tut es für Stephan unglaublich leid. Für die Mannschaft ist es ebenfalls schmerzhaft, sie hat von ihm als Mittelfeld-Strategen sehr profitiert. Ich wünsche ihm, dass er die schwere Zeit gut übersteht und wir werden ihn zeitlich nicht unter Druck setzen.«
Passiert war die Verletzung bei einem Zusammenprall mit dem Fürther Frédéric Page am Freitagabend im Playmobil-Stadion. Kurz vor der Pause rasselten sie mit den Knien aneinander, Maaß kam nach dem Wechsel zwar zurück auf den Platz, musste aber in der 48. Minute ausgewechselt werden. Den Verdacht auf Kreuzbandriss, der im DSF und bei Premiere geäußert wurde, hielt der 29-Jährige, der seinen Vertrag Ende des Jahres bis 2008 verlängert hatte, zunächst für übertrieben: »So schlimm ist es nicht, das haben sie sich ausgedacht. Aber ich kenne mich nicht so gut aus, weil ich mich bisher noch nie schwer verletzt habe.«
Jetzt ist es passiert und das war für Maaß drei Tage später immer noch eine große Überraschung und ein echter Schlag ins Gesicht. Denn: »Ich habe keine Schmerzen, kann relativ normal gehen und das Knie ist auch nicht übermäßig dick.« Egal ob sich Maaß für eine konservative Behandlung oder eine Operation entscheiden wird (soll in den nächsten Tagen geschehen), er wird mindestens ein halbes Jahr ausfallen. »Wir müssen uns neu orientieren, denn auch zu Beginn der neuen Saison können wir leider nicht mit Stephan planen«, so Rybarczyk.
Der Betroffene blickte bereits optimistisch nach vorne und schöpft aus dem erfolgreichen, vergangenen halben Jahr eine große Motivation für seinen Genesungsprozess: »Das, was ich mit der Mannschaft erreicht habe, wird mir Kraft für die nächsten Monate geben. Stünden wir auf einem Abstiegsplatz und wäre ich nur Ergänzungsspieler gewesen, würde mich die Verletzung noch wesentlich härter treffen.«
Nicht nur Maaß und Becker fehlten gestern bei der nachmittäglichen Trainingseinheit des SCP. Torwart Stephan Loboué, momentan hinter Tom Starke und Lukas Kruse nur die Nummer drei, hat eine Einladung zum Länderspiel erhalten. Er gehört zum Kader der Elfenbeinküste, die morgen in Spanien antritt. Für die Afrikaner ist diese Begegnung ein wichtiger Test vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.
Außerdem mussten David Fall, Dennis Schulp (beide Probleme mit dem Sprunggelenk) und Dusko Djurisic (Adduktoren) aussetzen. Ob sie am Sonntag im Heimspiel gegen Dynamo Dresden einsatzfähig sind, ist fraglich.

Artikel vom 28.02.2006