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Zeitgenössische Bildende
Kunst hat viel zu bieten

Die neuen Mitglieder im BBK stellen sich vor

Bielefeld (uj). Alljährlich nimmt der Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Ostwestfalen-Lippe nach eingehender »Prüfung« neue Mitglieder auf, die sich in einer Gemeinschaftsausstellung dem kunstinteressierten Publikum präsentieren. Die Arbeiten der zehn Neuzugänge können noch bis zum 19. März im BBK-Atelier in der Ravensberger Spinnerei besichtigt werden.

In Malerei, Collage und Skulptur machen sich neun Künstlerinnen und ein Künstler neue Sichtweisen der Bildenden Kunst zu Eigen. Doris Hellweg erkundet in pastosen Materialbildern sinnliche Wahrnehmungsebenen. Unsichtbares sichtbar zu machen, ist die künstlerische Triebfeder der Autodidaktin. Mit imponierender Radikalität lotet sie dabei die Grenzbereiche aus, wenn sie beispielsweise in monochromem Schwarz quasi das Nichts sichtbar macht beziehungsweise hinterfragt.
Elisabeth Lasche setzt konsequent ihre malerische Erkundung strukturierter Oberflächen fort. Seit 1999 arbeitet die Künstlerin an so genannten Bodenbildern als Variante der »landart«. Ein monumentales Diptichon gibt Aufschluss über die enorme Spannbreite ihres Themas.
Unter dem Thema »Florentiner Rot, gefaltet« gelingt Sabine Ehlers eine perfekte Sinnestäuschung. Zwar zieht sie ihre Blümchen-Dekostoffe straff über die Leinwand, gleichwohl unterliegt der Betrachter der Illusion von Faltenwürfen. In der malerischen Nachbearbeitung versteht es die Kunsterzieherin, altmeisterlich mit Licht und Schatten zu spielen.
Jutta Kirchhoff komplettiert das Quartett der Bielefelder Neuzugänge im BBK. Die Künstlerin versucht in Skulpturen, menschlichem Innenleben eine äußere Gestalt zu geben.
Sinnliche Collage-Bilder sind von Barbara Davis (Herzebrock-Clarholz) zu sehen, die in der Überlagerung verschiedener Materialien ihrer japanisch-irisch-amerikanischen Herkunft nachspürt.
Michaela Berning-Tournier (Borgholzhausen) sucht im Portrait nach dem Selbst, Esther Burger (Gütersloh) hinterfragt in ihren Silikon- und Kunststoffcollagen kritisch den Umgang des Menschen mit der Natur, Renate Kastner (Paderborn) setzt in ihren Objekten gegensätzliche Materialien wie Eisen und Papier in ein Spannungsverhältnis, Christine Brand (Detmold) malt in experimentellem Gestus und verhaltener Farbgebung Bilder, die ein Versenken ermöglichen und Bruno Eickel (Paderborn) bringt in seinen Eisenskulpturen Schwere und Gefügigkeit des Metalls zur Geltung.

Artikel vom 28.02.2006