Den Haag (dpa). Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat gestern mit der mündlichen Verhandlung über eine Völkermordklage Bosniens gegen Serbien-Montenegro begonnen. Es ist das erste Mal überhaupt, dass das höchste Gericht der Vereinten Nationen die Einhaltung der 1948 auch unter dem Eindruck des Holocausts beschlossenen Völkermordkonvention überprüft. Hintergrund des Verfahrens ist der Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina nach Ausrufung der Unabhängigkeit 1992. Sarajevo beschuldigt Belgrad, die bosnischen Serben mit dem Ziel unterstützt zu haben, die nicht-serbische Bevölkerung zu vertreiben und zu vernichten. »Es wird Generationen brauchen, um dies zu überwinden«, sagte der Prozessvertreter Bosniens, Kasim Trnka, vor den Richtern im Haager Friedenspalast. Wann ein Urteil gesprochen wird, ist noch völlig offen. Seite 4: Kommentar