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Besonderer Reiz
für Zelluloid-Stars

Tischtennis-DM Freitag in Minden

Von Ingo Notz
Minden (WB). Ostwestfalen setzt Maßstäbe: Bisher gelten die beiden Deutschen Tischtennis-Meisterschaften in Bielefeld 1996 und 2003 als die besten überhaupt. Das soll von Freitag an in Minden getoppt werden: Gestern wurden die Auslosungen im Spielcasino Bad Oeynhausen präsentiert.

Der TTV Lübbecke, Eintracht Minden und der SuS Veltheim richten die 74. nationalen Meisterschaften im Jubiläumsjahr des Westdeutschen Verbandes in der Mindener Kampa-Halle aus. Und es werden diesmal keine »normalen« Deutschen Meisterschaften sein, die in OWL über die Bühne gehen, wie der Bad Oeynhauser Manfred Sauerbrei als Mitglied des Leistungssportausschusses des Deutschen Tischtennis-Bundes betonte: »Den besonderen Reiz macht aus, dass wir als Vorbereitung auf die Heim-WM in Bremen alle Nationalspieler hier haben werden.« Und außerdem passe auch das gesamte »Drumherum«: »Wir haben hier eine Austragungsstätte, wie wir sie selten gehabt haben und eine sehr gute Unterstützung von der Presse bis zur Industrie.«
Alle Stars in Minden? Nicht ganz. Gestern musste Altmeister Jörg Roßkopf seine Teilnahme wegen einer Verletzung absagen. Ansonsten aber sind alle Stars an Bord: von Timo Boll und Christian Süß bei den Herren bis zu Nicole Struse und der neuen deutschen Nummer eins, Wu Jiaduo, bei den Damen. Aus ostwestfälischer Sicht besonders interessant dürfte das Abschneiden des heimischen Quartetts werden, das sich einen Startplatz sichern konnte. Im Mittelpunkt stehen die Damen: Lokalmatadorin Nadine Bollmeier aus Frotheim, einst selbst für Minden am Ball, und Jessica Göbel, Star des Bundesligisten TuS Bad Driburg, wollen möglichst in die Medaillenränge vorstoßen. Allerdings erwischte es vor allem Bollmeier, »Zugpferd« Nummer eins der Veranstaltung, bei der Auslosung hart: Bereits im Achtelfinale würde es zu einem Duell mit der neuen deutschen Nummer eins, Wu Jiaduo, kommen. Göbel hat es etwas besser erwischt, ihr stünde dieses »Vergnügen«, gegen eine der beiden absoluten Topfavoritinnen anzutreten, erst im Halbfinale bevor. Gute Medaillenchancen haben beide Damen im Doppel. Allein die Teilnahme ist derweil für die beiden Bielefelder Thomas Brosig und Ara Karakulak schon ein Erfolg - jeder Sieg würden den toppen.
DTTB-Vizepräsident Eberhard Schöler, selbst neunfacher und damit Rekordtitelträger, lobte die drei veranstaltenden Vereine auch für ihr Bestreben, in einigen Bereichen wie der Präsentation der Finals oder der Ehrungen neue Maßstäbe zu setzen: »Ich finde es gut, dass hier versucht wird, aus festgefahrenen Gleisen 'rauszugehen. Ich bin gespannt, wie das umgesetzt wird!« Damit ist er nicht allein: Tischtennis-Deutschland fiebert der DM entgegen - noch zwei Tage. . .

Artikel vom 01.03.2006