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Italien feiert sich und das Finale furioso von Turin

Italien liegt sich in den Armen, atmet auf und sieht sich über jeden Zweifel erhaben: Die XX. Olympischen Winterspiele in Turin waren »ein Triumph«. Nach der Schlussfeier sprachen die Medien des Landes ohne Abstriche von einem rundum gelungenen Ereignis, von effizienter Organisation, Pünktlichkeit und guter Stimmung. Den Stolz des Landes bringt die Zeitung »La Gazzetta dello Sport« in Balkenlettern auf den Punkt: »Seht her, Welt: Italien kann auch dies.« Nicht mal ein Hauch von Kritik kam auf: Die halb leeren Tribünen, der mangelnde Enthusiasmus, Verkehrsprobleme - nach dem Finale furioso war alles vergessen. Bei aller Schwärmerei - ein italienischer Kommentator machte eine ganz nüchterne Rechnung auf: 3,4 Milliarden Euro hätten die Winterspiele den Staat, die Region und die Stadt Turin alles in allen gekostet. Die Einnahmen der 900 000 verkauften Tickets beliefen sich dagegen auf lediglich 69 Millionen Euro, 974 Millionen Euro seien zudem durch Fernsehübertragungs-Rechte und Sponsoren eingenommen worden.

Artikel vom 28.02.2006