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Politischer Aschermittwoch

Ein Tag der milden Töne


100 Tage nach dem Start der großen Koalition in Berlin war es ein Politischer Aschermittwoch der vergleichsweise milden Töne. Etwas anderes konnte man auch nicht erwarten angesichts der positiven 100-Tage-Bilanz, die von den schwarz-roten Polit-Schwergewichten in Berlin erstellt worden ist.
So lobte Stoiber die Bundeskanzlerin und die legendäre Geschlossenheit der CSU, Matthias Platzeck, ohnehin kein Mann der lauten Sprüche, stellte die Leistungen der SPD in der Regierung heraus.
Zielscheibe herber Kritik war eigentlich nur der CSU-Chef. Der Mann, der sich den Weg in das schwarz-rote Bündnis in Berlin selbst verbaut hatte, war in Vilshofen bei der SPD natürlich der »Watschenmann«. Edmund Stoiber hat sein Umfragetief in Bayern jedoch längst überwunden, die schwächelnden bayerischen Genossen konnten aus Stoibers Zickzack-Kurs zwischen Berlin und München keinen nachhaltigen Nutzen ziehen.
Im nächsten Jahr wird die Tonlage am Aschermittwoch wieder eine andere sein. Es wird in den kommenden Monaten Auseinandersetzungen etwa um Gesundheitsreform und Mindestlohn geben, die der Harmonie-Fassade der Koalition zusetzen werden. Friedhelm Peiter

Artikel vom 02.03.2006