28.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Teamgeist und
Kollektivdenken

Neue Töne beim Fußball-Oberligisten

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Von Teamgeist war die Rede. Von einer neuen Mentalität. Und davon, dass in Arminia Bielefelds zweiter Mannschaft jetzt alle zusammenhalten werden.

Nun könnte man den Bielefeldern unterstellen, dass es im Angesicht eines 2:1-Sieges leicht fällt, mit solchen Schlagwörtern um sich zu werfen. Doch Leistung und vor allem Einstellung beim Oberligafußballspiel gegen Gütersloh lassen berechtigte Hoffnung zu, dass beim DSC II im neuen Jahr einiges anders geworden ist.
»Dass wir trotz des Rückstands aufgestanden sind und uns nicht gegenseitig die Schuld zugeschoben haben, ist neu«, sagte Abwehrspieler Nils-Christian Schmidt. Dabei hatte jeder gesehen, dass dem 0:1 ein riesiger Bock Darius Dudas vorausgegangen war. Doch Vorwürfe gab es nicht, Aufmunterung durch die Teamkollegen war die Reaktion. Und statt allgemeiner Verunsicherung über den Rückstand setzte sich gemeinsames Jetzt-erst-recht-Denken durch. »Seit dem Trainingslager hat sich einiges verändert«, sieht Defensivspieler Nils Fischer das neue Kollektivdenken in der einen Woche in der Türkei begründet.
Auch Igor Lazic sagte, seine Mannschaft habe hier den Hebel umgelegt, sei zusammengewachsen und spiele jetzt auch für ihn. Zwar drückte sich das nicht in einem demonstrativen Torjubel aus, bei dem der Schütze mit gestrecktem Zeigefinger in Hochgeschwindigkeit seinem Trainer in die Arme läuft, nein: Lazic habe gespürt, dass die Spieler jetzt auf seiner Seite seien. »Es nützt ja nichts. Wir müssen alle die Ärmel aufkrempeln. Wir haben jetzt verstanden, dass wir nur zusammen erfolgreich sein können«, formulierte Nils-Christian Schmidt.
Dieses Mal war es nicht das Arminia-Gerüst, das auf den Spielbetrachter einen instabilen Eindruck machte, sondern das des Gegners Gütersloh. Ein Zustand, den Igor Lazic frei von jeglicher Schadenfreude sichtlich genoss und der ihn zu der Überzeugung trieb: »Das 2:1 ist für uns richtig verdient.« Einen großen Schritt auf der Treppe raus dem Tabellenkeller habe sein Team gemacht und sei mit einer Zielstrebigkeit zu Werke gegangen, »auf die wir stolz sein können«.

Artikel vom 28.02.2006