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Stürmischer Beifall belohnt Künstler

Spendierfreudige Musik und komödiantisches Feuerwerk im Alarm-Theater


Bielefeld (-er). Der »Fernseh-Promi« unter den angekündigten Künstlern fasste es so zusammen: »Wir alle schlagen Alarm, damit das Alarm-Theater bestehen bleibt. Wer hätte gedacht, dass es seinen Namen auf so robuste Weise verteidigen muss«. Humorist Stefan Jürgens machte ebenso wie die anderen auftretenden Kollegen seine Sympathie für das Haus an der Gustav-Adolf-Straße auch mit Worten deutlich. Durch Tochter Melissa habe er erfahren, welch tolle Theaterarbeit dort geleistet werde.
Und dann zündete er ein Wort-Feuerwerk, das ironisch-witzig Alltägliches auf die Schippe nahm und für mehr Optimismus warb. Also: wie gut, dass Columbus Amerika und nicht Indien entdeckt hat. Sonst hatte Frank Sinatra New Delhi, New Delhi singen müssen. Zwei Chansons hatte Jürgens zudem mitgebracht und unterhielt mit rasantem Tempo.
Das Publikum geizte nicht mit Applaus, wusste leise Töne ebenso zu schätzen wie mitreißende Rhythmen, genoss bei Wein, Prosecco und Appetithäppchen für die Zunge das fast zweistündige Programm. Mit herrlichem Wiener Schmäh stimmte Helmuth Westhausser (in Bielefeld heimischer Schauspieler) zum Auftakt mit seiner Lesung ein. Dann eroberten Bianca und Oliver Bahle die Bühne. Unterstützt von Saskia Breiter, Michaela Duhme, Beatrix Grashoff, Kevin Reimann, Fedor Unterlöhner und Kristina Schöning lieferten sie als »Smokey Socks« ein mitreißende Show. Heiko Grosche und Christina Seck hatten die Gäste bereits vor Programmbeginn im Foyer als Duo Grosecco unterhalten. Ihre Botschaft: das Sprechen heiterer Balladen zu Akkordeonmusik macht jede nervende Hausarbeit zum Vergnügen.
Eigens »spendierfreudige Musik« spielte die Jazzband »Nutria« (Andreas Gummersbach am Saxophon, Stefan Schulz am Bass, Erhard Lütkebohle am Schlagzeug und Matthias Klaus am Piano). »Smoke on the Water« in der Salsa-Version wird unvergessen bleiben. Mit der Wirklichkeit machte Kabarettist Erwin Grosche seine Zuhörer vertraut. Und alle sind froh, dass das Knäckebrot bei ihm in Würde altern darf. Mit Tango Argentino ging das Programm dann zu Ende. Marcus Freitag und Partnerin Daniela Heinrich zauberten südamerikanisches Flair in den Saal.
Das sehenswerte Programm und der stürmische Beifall machte deutlich, dass der Samstagabend eine richtige »Alarm-Theater-Familie« zusammengeschweißt hat. Die Anwesenheit von Vertretern des Kulturlebens und der Politik lassen Dietlind Budde und ihr Team hoffen, dass die Bitte um Unterstützung noch weiter Kreise zieht. Namhafte Förderer haben ein Signal gegeben, nun sind Nachahmer gefordert.

Artikel vom 27.02.2006