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»Tal der Wölfe« geliebt und gehasst


Berlin (WB/idea). Ungeachtet scharfer Kritik findet der türkische Kinofilm »Tal der Wölfe - Irak« sowohl in der Türkei als auch in Deutschland ein begeistertes Publikum.
»Tal der Wölfe« zeigt einen sadistischen Amerikaner namens Sam Marshall im Irak. Dieser wird als fanatisch-blindwütiger Christ dargestellt, der sich angeblich von Jesus Christus zu seinen furchtbaren Verbrechen berufen fühlt. Marshall ermordet unterschiedslos Menschen, unter anderem sogar Kinder und Brautpaare. Und in einer Haftanstalt, die dem US-Gefängnis Abu Graib nachgeahmt ist, entnimmt zudem ein jüdischer Arzt Gefangenen Organe und verschickt sie an Kliniken in Tel Aviv, New York und London. Ein Türke, der Filmheld Polat Alemdar, führt den Kampf gegen Marshall und bringt ihn mit einem Krummdolch zur Strecke.
Der Streifen ist von mehreren deutschen Politikern als rassistisch, sozial desorierend, integrationsfeindlich und jugendgefährdend eingestuft worden. Charlotte Knobloch, Vizepräsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, geißelte ihn als Machwerk, das den Hass auf jüdische Menschen in unerträglicher Weise schüre. Hingegen sprach jetzt Bülent Arinc, Präsident des türkischen Parlaments, von einem seiner Meinung nach »großartigen Film, der in die Geschichte eingehen wird«. Seite 2: Leitartikel

Artikel vom 27.02.2006