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Täter ist oft der eigene Mitarbeiter

Kriminalität im Firmen: Schaden schätzungsweise 125 Milliarden Euro


Bonn (dpa). Mitarbeiter-Delikte kosten Unternehmen in Deutschland jährlich Milliarden. Zur Lösung der Fälle würden immer häufiger Detektive eingeschaltet, berichtete der Bundesverband Deutscher Detektive (BDD) in seiner Jahresbilanz 2005 am Freitag in Bonn.
Mit 54 Prozent aller Aufträge seien Unternehmen direkt die Hauptauftraggeber für das Detektivgewerbe gewesen. Daneben seien weitere 17 Prozent der Aufträge von Anwälten und Notaren ebenfalls der Wirtschaft zuzuordnen. Insgesamt bewahre der Einsatz der Detektive die Wirtschaft nach Angaben des Verbandes jährlich vor Schäden in Höhe von schätzungsweise 15 Milliarden Euro.
Mehr als zwei Drittel der Aufträge (69 Prozent) von Unternehmen bezogen sich 2005 laut BDD auf Fehlverhalten von Mitarbeitern, insbesondere unberechtigtes Krankfeiern mit Schwarzarbeit, Untreue und Unterschlagung, Diebstahl, Verrat von Betriebsgeheimnissen und Markenpiraterie. Offenbar aus Furcht vor einem Imageschaden in der Öffentlichkeit würden 55 Prozent der Ergebnisse der Detektivarbeit für eine innerbetriebliche Regelung genutzt. Nur 30 Prozent der Fälle führten letztlich zu einer Strafanzeige.
68 Prozent aller Detektivaufträge seien restlos, 27 Prozent teilweise und nur fünf Prozent nicht aufgeklärt worden.
Die deutsche Wirtschaft erleidet durch die allgemeine Wirtschaftskriminalität nach Berechnungen des BDD jährlich einen Schaden von schätzungsweise 125 bis 150 Milliarden Euro.
www.bdd.de

Artikel vom 25.02.2006