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InBev streicht 360 Jobs

Bremen besonders betroffen - Brauer macht Gewinn

Brüssel (dpa). Der weltgrößte Braukonzern InBev will bis zum Sommer 360 Arbeitsplätze streichen, davon fast die Hälfte in Deutschland.

Betroffen seien praktisch alle deutschen Standorte, teilte InBev am Freitag mit. Das Personal soll trotz exzellenter Bilanzzahlen schrumpfen: Umsatz und operativer Gewinn stiegen 2005 stärker als von Experten erwartet. Bei Gewerkschaftern stießen die angekündigten Einschnitte des belgisch-brasilianischen Unternehmens auf Kritik.
In Deutschland sollen nach Firmenangaben Gespräche mit den Betriebsräten beginnen. Der genaue Umfang des Personalabbaus werde erst nach dem Ende der Verhandlungen feststehen.
InBev ist in Deutschland unter anderem in München (Spaten- Franziskaner-Löwenbräu), Issum (Diebels), Bremen (Beck's Bier), Stuttgart (Dinkelacker-Schwaben Bräu), Hannover (Gilde) und Wernigerode (Hasseröder) vertreten. Vom möglichen Stellenabbau am stärksten betroffen ist Bremen mit knapp 100 bedrohten Arbeitsplätzen. In München und Wernigerode sind es je etwa 20, an den übrigen Standorten weniger.
Der weltweit aktive Konzern mit 200 verschiedenen Marken - darunter Stella Artois, Brahma und Leffe - will künftig verstärkt Synergien nutzen. Dazu ist der Aufbau von zwei gesamteuropäischen Service-Centern in Osteuropa geplant. Weil die Finanzverwaltung von InBev nach Ungarn umziehen soll, fallen in der ersten Hälfte 2006 zunächst 149 Jobs in Belgien und 125 Arbeitsplätze in Deutschland weg. In Ungarn und Luxemburg werden 30 beziehungsweise 13 Stellen gestrichen.
Der Gewinn von InBev vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wuchs um gut 15 Prozent auf 3,34 Milliarden Euro. Der Konzern beschäftigt weltweit 77000 Menschen in 32 Ländern.

Artikel vom 25.02.2006