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Influenza
- die Welle
blieb aus

Grippezeit

Jena/Berlin (dpa). Die Grippewelle in Deutschland ist nach Worten des Jenaer Virologen Peter Wutzler in diesem Winter bislang ausgeblieben. Bundesweit seien bisher lediglich einzelne Influenza- Erkrankungen nachgewiesen worden, sagte der Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten.
»Das ist im Grunde gar nichts.« Das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) bestätigte eine bislang geringe Zahl an Erkrankungen. Für eine Influenza-Entwarnung sei es jedoch zu früh, sagte eine RKI-Sprecherin. Es müsse die Entwicklung der nächsten Wochen abgewartet werden.
Laut RKI wurden in der vergangenen Woche bundesweit elf Influenza- Fälle nachgewiesen, von 691 seit dem Herbst eingesandten Proben seien lediglich 25 positiv gewesen. Für Wutzler kommt die Entwicklung in diesem Jahr nicht überraschend. »Es sprach eigentlich nichts für eine mögliche Grippewelle.« In diesem Jahr sei die Virenaktivität sehr gering, sagte der Wissenschaftler von der Universität Jena. »Außerdem hat die Vogelgrippe-Hysterie zu einer erhöhten Rate bei Grippeschutzimpfungen geführt, was auch eine gewisse Wirkung zeigte«, sagte Wutzler. Angesichts der Vogelgrippefälle bei Wildvögeln in Mecklenburg-Vorpommern warnte er vor Panikreaktionen: »Es ist völlig absurd, jetzt auf Verdacht Medikamente wie Tamiflu in Privathaushalten zu horten oder gar einzunehmen.« Dazu gebe es keinen Anlass.

Artikel vom 03.03.2006