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Turiner Bilanzen
Rund
um die
Ringe
Von Klaus Lükewille

17 Tage in Turin. Was bleibt?
Was ist jetzt schon abgehakt? Welche Bilder und Erinnerungen werden nicht so schnell verblassen? Und wo müssen die Diskussionen unbedingt weitergehen?
Die deutsche Bilanz Platz eins. Besser geht's nicht. Elf Goldmedaillen. Gleich drei hat der Biathlet Michael Greis geholt, der deutsche »König« dieser Spiele. Aber auch Andre Langes Schlittenfahrten und Georg Hettichs Triumph in der Nordischen Kombination verdienen besondere Erwähnung. Wintermärchen wurden Wirklichkeit.
Doch die schneeweiße Weste, sie hat einige Flecken. Ski Alpin, Skispringen, Eiskunstlaufen und Eishockey, das waren Konkurrenzen, in den die Deutschen nur kleine Nebenrollen spielten.
Die italienische Bilanz Die Flamme loderte, das Feuer brannte - aber den »heißesten« Tag erlebten diese XX. Winterspiele schon bei der Eröffnung. Das war großes Welt-Theater.
Ja, feiern, das können sie, die Italiener. Aber danach auch noch anfeuern? Jeden Tag? Vielleicht sogar ausländische Teilnehmer? Das war offensichtlich zu viel verlangt. So wurden es unterkühlte bis kalte Tage. Der Schauplatz dürfte schnell schon wieder vergessen werden. Turin? War da was? Ach ja, dort spielt Werder nächste Woche in der Champions League gegen Juventus.
Die olympische BilanzJacques Rogge hat gesagt, er sei »zufrieden und glücklich« mit den Spielen gewesen. Andere IOC-Präsidenten haben sich bei ihrem Schlusswort tiefer vor den Gastgebern verneigt. Vielleicht war der Belgier ja auch nur froh, dass alles vorbei ist. Allerdings: Das Doping-Problem wird bleiben. Immer. Auf Wiedersehen in Peking 2008. Mit sauberen Sportlern und kriminellen Betrügern.

Artikel vom 27.02.2006