Von Ulrich Hohenhoff (Text und Fotos) Brackwede (WB). Die Prunksitzungen des Brackweder Karnevalvereins (BKV) machten ihrem Namen alle Ehre: Farbenprächtig und bunt, turbulent und fröhlich ging es am Freitag und am Samstag zu in der Aula des Brackweder Gymnasiums. Wobei die Närrinnen und Narren aus Delbrück, die nach dem Straßenkarneval (das WESTFALEN-BLATT berichtete) am Abend kräftig mitfeierten, den Brackwedern Appetit auf das jecke Treiben in ihrer Karnevalshochburg am heutigen Rosenmontag machten. Und: sie hatten sich für ihren Auftritt bestens präpariert, kannten wohl genauer als so mancher Einheimische die aktuellen Querelen. Etwa als der Delbrücker Büttenredner auf eine Kiste mit Gucklöchern verwies: »Da sitzt Euer Oberbürgermeister drin, traut sich aber nicht heraus.« Da lag der Jeck allerdings daneben: Oberbürgermeister Eberhard David traute sich sehr wohl: bei der zweiten Prunksitzung am Samstag war er mit Gattin Gisela zu Gast in der Brackweder Narrenrunde, musste sich von »Protokollant« Richard Völker in dessen jecker Rede allerdings anhören, »dass die bei der Gebietsreform 1973 begonnene Klauerei kein Ende hat. Unser Bezirksvorsteher und dessen Stellvertreter haben die Räuber entdeckt. Die haben es jetzt auf die Bezirksämter abgesehen.« Gegen die schlechte Stimmung plane der OB neue Formulare: »Mit Blümchenrand und Veilchenduft.« Und auch die anderen Büttenredner, wie Hinnark (Dietrich Buschkamp) aus dem Münsterland, »Männerrechtlerin Sigrid Wilke und »Penner« Siegfried Kienitz nahmen so manches aufs karnevalistische Korn. Das fast dreistündige Programm war ein Feuerwerk von tollen Darbietungen und begeisterte alle hellauf.
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