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Nach Jahren Abschied aus der Bütt


Brackwede (ho). Es war ein Abschied mit Pauken und Trompeten, mit Tanzgarde, Prinzenpaar, Büttenreden, Männer-Ballett und den tollen Tanten: Siegfried Kienitz stand nach 22 Jahren aktiven karnevalistischen Treibens am Samstag bei der großen Prunksitzung des Brackweder Karnevalvereins (BKV) in der Aula des Gymnasiums zum letzten Mal in der Bütt - als fröhlicher, alkoholisierter »Penner«, der gerade »auf Mallorca« war.
»Irgendwann muss auch mal Schluss sein«, begründete Siegfried Kienitz das Ende seiner karnevalistischen Karriere, die ihn in vielen Rollen sah. Mal als Krankenschwester, mal als Umweltsoldat, oder als frecher Schuljunge, als Teutone und als Mitglied es Männerballetts. Der Bezirksvorsteher war um Themen und Worte nie verlegen. Immer humorvoll und originell nahm er Alltäglichkeiten aufs Korn.
Und so war es denn auch in der letzten Rede, in der Siegfried Kienitz so manchen Seitenhieb austeilte, dem angeheiterten »Penner« nahm's keiner übel. Etwa als er seinen »jetzigen Zustand auf eine trostlose Kindheit« schob. »Sonst wäre ich bestimmt Oberbürgermeister geworden, aber besser jetzt Ballermann VI als Hartz IV.« Und ein Dankeschön richtete er an »meine Frau Tina.Die hat immer vor oder besser hinter mir gestanden.« Der Abschied aus der Bütt wurde dem talentierten Karnevalisten mit einer Narrenkappe und dem »Tröpfelchenorden« versüßt, überreicht von Präsident Claus Spilker und Vizepräsidentin Eva Maria Höcker.
Zum Ehren-Elferratsmitglied wurde Rolf Baumotte ernannt. »Und das obwohl ich weder dem Karnevalverein angehöre noch katholisch und auch kein CDU-Mitglied bin. »Das ändern wir,« scherzte Präsident Claus Spilker gut gelaunt..

Artikel vom 27.02.2006