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Teil der Beute
ist gefunden

Millionenraub: Polizei erhält Tipp

London (dpa). Gut zwei Tage nach dem größten Geldraub in der britischen Geschichte hat die Polizei durch einen Tipp einen größeren Teil der Millionenbeute gefunden.
Die Spurensicherung arbeitet »auf Hochtouren«.

Das Bargeld befand sich in mehreren Säcken in einem Kleintransporter auf einem Hotelparkplatz, wie der stellvertretende Polizeichef der Grafschaft Kent, Adrian Leppard, am Freitagabend mitteilte.
Bis zur Ermittlung der konkreten Summe werde noch einige Zeit vergehen. Der Grund sei, dass die Sicherung aller Spuren in dem Fahrzeug sowie an den Säcken Vorrang habe. In Medienberichten hieß es, in den schweren Säcken befänden sich womöglich »mehrere Millionen Britische Pfund«.
Nach eigenen Angaben wurden die Fahnder durch einen »heißen Tipp« auf das Fahrzeug aufmerksam, das vor einem Hotel nahe der Ortschaft Ashford in Südostengland geparkt war.
»Die Ermittlungen kommen jetzt sehr schnell voran«, sagte Leppard. Zugleich rief er potenzielle Mitwisser erneut auf, die Polizei zu kontakten und sich die ausgesetzte Belohnung für die Ergreifung der Täter in Höhe von umgerechnet fast drei Millionen Euro zu verdienen.
Die britische Polizei hat inzwischen Phantombilder eines der Haupttäter wurden veröffentlicht. Die Bilder zeigen einen Europäer mit klaren offenen Gesichtszügen, sowohl mit als auch ohne Bart und Polizeimütze. Sie entstanden unter anderem nach Angaben des zeitweilig entführten Direktors des überfallenen Gelddepots in der südostenglischen Ortschaft Tonbridge.
Leppard teilte mit, dass die drei zuvor festgenommenen Verdächtigen gegen Kaution wieder auf freiem Fuß seien. In Medienberichten hieß es, die drei Verdächtigten seien mit großer Wahrscheinlichkeit unschuldig.
Bei dem Überfall auf das Gelddepot in der südostenglischen Ortschaft Tonbridge hatten bewaffnete Gangster am frühen Mittwochmorgen umgerechnet mehr als 70 Millionen Euro erbeutet. Sie hatten sich als Polizisten getarnt.
Die Gangster nahmen die Frau und den jungen Sohn des Depotdirektors als Geiseln und zwangen ihn damit, die Alarmsysteme auszuschalten und ihnen Zugang zu verschaffen.
Die Polizei hofft darauf, dass die Haupttäter von Mitwissern verraten werden. Die von der beraubten Firma und deren Versicherung ausgesetzte Belohnung von umgerechnet fast drei Millionen Euro sei die größte in der britischen Kriminalgeschichte und werde ihre Wirkung nicht verfehlen.

Artikel vom 25.02.2006