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Per Handschlag von der Verlegerin eingestellt

Wolfgang Sokol arbeitet seit 44 Jahren bei dieser Zeitung

Von Lars Rohrandt
Ihm entgeht nichts. Alles was in seinem Heimatort Paderborn-Marienloh geschieht, hält Wolfgang Sokol fest. Mit der Kamera. Beim WESTFALEN-BLATT ist der leidenschaftliche Hobby-Filmer technischer Leiter. Sein erster Arbeitstag liegt bereits 44 Jahre zurück.

»Von meinem ersten Geld habe ich mir eine Spiegelreflexkamera gekauft«, erzählt Sokol. Es war eine »Edixa Reflex«. Schnell faszinierte den jungen Mann die Technik -Êund er wollte mehr, stieg um, wurde Videofilmer. Ob »Super 8«, »Video«, »Hi 8« -Êer hat alle Entwicklungen mitgemacht. Und seit zweieinhalb Jahren filmt der heute 59-Jährige Volksfeste und Sportveranstaltungen digital.
Das WESTFALEN-BLATT kennt Sokol mindestens genausogut wie seine Heimat. Sein beruflicher Werdegang ist wie ein gutes Drehbuch: unterschiedliche Szenen, Spannung, ein Happy-End.
Am ersten April 1962 begann er beim WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATT eine Lehre als Verlagskaufmann. Verlegerin Maria Hellmold, die große Dame des Paderborner VOLKSBLATTES, stellte ihn zwei Tage nach dem Bewerbungsgespräch per Handschlag ein. »Sie besaß eine beeindruckende Ausstrahlung«, erinnert sich Wolfgang Sokol.
Am ersten Arbeitstag stand für den heutigen Geschäftsführer »PD Presse-Druck« eine typische Tätigkeit für Lehrlinge, die in der Anzeigenabteilung eingesetzt wurden, auf dem Plan. »Ich habe Anzeigenausschnitte den passenden Rechnungen zugeordnet«, erzählt Sokol. »Dazu musste ich die passende Anzeige in der Zeitung suchen und sie dann auf die zugehörige Rechnung kleben.«
Die ersten Berufsjahre haben Wolfgang Sokol geprägt. »Die Atmosphäre an der Rosenstraße in Paderborn war sehr familiär.« Füreinander einstehen, intensiv zusammenarbeiten - das hat der 59-Jährige stets an »seiner« Zeitung geschätzt und schätzt er immer noch.
Über den Außendienst in Paderborn führte Sokols Weg nach Bielefeld in den Abo-Vertrieb. 1969 wechselte er hier in die EDV-Abteilung und erlebte eine »unglaublich spannende Zeit«: die Umstellung der Datenverarbeitung. Allmählich verschwanden die Lochkarten, wurde alles digital gespeichert. »Plötzlich hatten wir viel mehr Möglichkeiten, mussten aber auch viel umlernen und dazu lernen«, sagt der Familienvater. In der Anzeigenabteilung habe sich damals ein regelrechter Umstellungsstau gebildet. »Wir arbeiteten im Schichtbetrieb 24 Stunden am Tag, auch am Wochenende.«
Von 1973 an war Sokol im Controlling tätig, ehe er 1987 verlagsintern von Bielefeld nach Herford wechselte. »Eine persönlich gute Zeit.« Anfang der 70er Jahre lernte er Carl-Wilhelm Busse, den 2001 verstorbenen WESTFALEN-BLATT-Herausgeber, und dessen Ehefrau Erika kennen. 2004 die Rückkehr Wolfgang Sokols nach Bielefeld - als Geschäftsführer der Abteilungen Vorstufe, Druck und Versand mit 140 Mitarbeitern.
Auch in Zeiten neuer Medien und fortschreitender Digitalisierung ist sich Wolfgang Sokol sicher: »Die gedruckte Tageszeitung wird es in der Zukunft weiterhin geben.« Das gelebte Motto des WESTFALEN-BLATTES »Stark im Lokalen« sei hierfür die Grundvoraussetzung.

Artikel vom 15.03.2006