Leichtathletik-DM: Tonn holt sich den Weitsprung-Titel
Karlsruhe (dpa). Der WM-Dritte Ralf Bartels aus Neubrandenburg hat mit 21,43 Meter im Kugelstoßen für das Top-Ergebnis bei den deutschen Hallen-Meisterschaften der Leichathleten in Karlsruhe gesorgt. Zwei Wochen vor der WM in Moskau meldete er Medaillenansprüche an. »Wir haben klassische Hallen-Titelkämpfe mit Höhen und Tiefen erlebt und realistisch drei Medaillenchancen bei der WM«, sagte DLV-Präsident Clemens Prokop. Wo etwas erwartet wurde, habe es auch starke Leistungen gegeben. Auch die Stabhochspringer Tim Lobinger (Köln/5,80) mit seinem fünften Titel und der erst 21 Jahre alte Fabian Schulze (Kornwestheim/Ludwigsburg/5,75) zählen zu den Medaillenhoffnungen. Das Duo behauptete sich vor Björn Otto (Uerdingen/Dormagen/5,75) sowie Lars Börgeling (Leverkusen/5,60), die ebenfalls die Norm hatten. Alle vier pokerten und nahmen 5,80 Meter in Angriff, aber nur der erfahrene Lobinger meisterte sie im zweiten Versuch. Bartels ist weltweit die Nummer zwei in dieser Saison hinter Reese Hoffa (USA/21,65). »Dieses Ergebnis gibt mir viel Selbstvertrauen. Das war ein optimaler Versuch, ich habe die Kugel sehr gut getroffen«, sagte der Titelträger. Seine Freiluft-Bestleistung übertraf er um sieben Zentimeter, in der Halle legte er 59 Zentimeter zu. Peter Sack (Leipzig), der auf 20,59 Meter kam, sicherte sich das zweite WM-Ticket im Duell gegen Detlef Bock (Wolfsburg/19,52). Zu den Spitzenwerten in der Europahalle zählte auch eine Jahresweltbestzeit der Olympia-Fünften Melanie Seeger im Gehen über 3000 m in 11:59,64 Minuten (bisher Elisa Rigaudo/Italien - 12:10,61). Doch diese Disziplin gehört nicht mehr zum WM-Programm - genau wie die 200-Meter-Sprints, bei denen Hallen-Europameister Tobias Unger (Kornwestheim/Ludwigsburg) in 20,79 Sekunden zum vierten Titel hintereinander kam. Den zahlreichen Favoritensiegen standen nur wenige Überraschungen gegenüber. Dazu gehörte Petra Lammert (Neubrandenburg) mit der Saisonbestmarke von 19,25 Meter im Kugelstoßen. Die Titelverteidiger Kirsten Bolm aus Mannheim und Thomas Blaschek aus Leipzig wurden ihrer Favoritenrolle über 60 Meter Hürden gerecht. Dabei steigerte Bolm ihre Jahresbestleistung auf 7,94 Sekunden. Jan Fitschen (Wattenscheid) gewann zum sechsten Mal hintereinander die 3000 Meter (7:53,14). Den einzigen Titel für OWL holte Mehrkämpferin Claudia Tonn (LC Paderborn). Sie siegte im Weitsprung mit 6,53 Metern und bestätigte damit ihre guten Hallen-Leistungen.
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