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Kirchner unter den »Top Ten«

Expressionismus-Ausstellung in der Kunsthalle endet am Wochenende


Bielefeld (uj). Chapeau! Die Ausstellung »Ernst Ludwig Kirchner und die Brücke. Selbstbildnisse - Künstlerbildnisse«, die an diesem Wochenende zu Ende geht, gehört zu den zehn bestbesuchten Ausstellungen, die die Kunsthalle Bielefeld je zu verzeichnen hatte (siehe untenstehende Tabelle). Wenn die Kunsthalle am Sonntag, 18 Uhr, ihre Tore schließt -Ê an diesem Samstag ist noch einmal bis 22 Uhr geöffnet -Ê rechnet Kunsthallenleiter Dr. Thomas Kellein mit 33 000 Besuchern. »Das ist ein ordentliches Ergebnis«, zog Kellein gestern Bilanz.
Die von Dr. Jutta Hülsewig-Johnen kuratierte Ausstellung nahm den 100. Jahrestag der Brücke-Gründung zum Anlass, die Akteure selbst in Szene zu setzen. Weil insbesondere Ernst Ludwig Kirchner mit seinem forschenden, oft rücksichtslosen Blick in der Selbstbetrachtung nicht nachgelassen hat, weil gerade er mit seinen autobiografischen Werken das Rätsel der eigenen Person zu ergründen suchte, steht Kirchner im Zentrum der Präsentation. Seine komplizierte Persönlichkeit, seine facettenreiche Lebensgeschichte - nicht nur im Verhältnis zu sich selbst, sondern auch zu den Künstlerfreunden, Schülern und zur Lebensgefährtin Erna - stehen im Zentrum der Ausstellung, die ihren zeitlichen Bogen bis zum Selbstmord 1938 spannt.
Mit einer Werkschau der in New York lebenden Künstlerin Louise Bourgeois (95) setzt die Kunsthalle ihre Austellungstätigkeit am Sonntag, 12. März, fort. Ihr künstlerisches Werk, anfangs vor allem Gemälde zum Thema »Familie«, kreist um die Angst, mit ihrer Rolle nicht fertig zu werden. In einer groß angelegten Retrospektive stellt die Kunsthalle Bielefeld 100 Hauptwerke der großen Künstlerin als eine Auseinandersetzung mit der Familie vor. Es werden 20 Gemälde, 50 Zeichnungen und 30 Skulpturen aus der Zeit von 1938 bis 2005 gezeigt.
Der Katalog zur Ausstellung widmet dem spannenden Thema eine eindringliche Untersuchung.

Artikel vom 25.02.2006