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Di Centa
frustriert
Angerer

Langlaufgold an Italien


Turin (dpa). Der frustrierte Tobias Angerer schimpfte auf sein Material, René Sommerfeldt klagte über einen Hungerast, und Jens Filbrich haderte mit dem freien Stil: Beim »Finale furioso« von Giorgio di Centa waren die deutschen Langläufer gestern nur Zuschauer. »Ich konnte bei der letzten Attacke nicht mehr hoch schalten. Danach habe ich zugeguckt, wer gewonnen hat. In der klassischen Technik wäre für mich mehr drin gewesen«, sagte Filbrich, der beim 50-km-Marathon als 17. bester des DSV-Trios war.
Italien feierte dagegen di Centa und seinen goldenen Olympia- Abschluss. Mit einem unwiderstehlichen Endspurt bezwang der 33-Jährige den Russen Jewgeni Dementjew und Österreichs Oldie Michail Botwinow, der eng mit dem von Olympia geflüchteten Walter Mayer befreundet ist. »Ich brauche mich nicht zu rechtfertigen, denn ich habe kein schlechtes Gewissen«, sagte Botwinow.
Di Centa krönte sich mit zwei Goldmedaillen neben dem Schweden Björn Lind und der Estin Kristina Smigun zum »König von Pragelato«. Der Bruder der 30-km-Siegerin von 1994, Manuela di Centa, konnte sich auf die Siegerehrung bei der Abschlussfeier am Abend in Turin freuen.
Wütend gestikulierend beendete Medaillenhoffnung Angerer die Winterspiele als 25. »Ich bin sehr enttäuscht«, wetterte der Mann, der zu den Favoriten gehörte, aber frühzeitig den Kontakt zur Spitze verlor. » Trotz seiner Pleite zum Abschluss reiste der Weltcup-Erste ohne Groll nach Hause. »Mein Ziel war eine Medaille, ich habe zwei«, bemerkte Angerer.

Artikel vom 27.02.2006