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Volunteers

Das Motto der WM mit Leben erfüllen

Mehr als 40 000 zumeist junge Menschen haben sich bisher beim Organisations- komitee der WM 2006 als freiwillige Helfer beworben, doch nur 15 000 können während des Turniers tatsächlich als so genannte Volunteers eingesetzt werden.


Die Volunteers bekommen für ihre Dienste keinen Lohn, und doch wollen viele Menschen Teil eines der größten Sportereignisse der Welt werden. Zu ihnen gehört auch Astrid Meier aus Schloß Holte-Stukenbrock. Die 25-Jährige arbeitet seit vielen Jahren für das WESTFALEN-BLATT in Schloß Holte-Stukenbrock und hat sich vor einigen Monaten ebenfalls um einen Posten als Volunteer beworben. Am vorigen Freitag kam die tolle Nachricht: Sie ist dabei und wird am WM-Standort Dortmund arbeiten. Dort soll sie sich im Stadion um die Fotografen aus aller Welt kümmern.
»Das ist eine unheimlich interessante Herausforderung und eine einmalige Chance«, freut sich die Studentin (Neuere und Neuste Geschichte sowie Politik- und Medienwissenschaften) ungemein auf die vier Wochen im Sommer. In Dortmund finden insgesamt sechs Spiele statt, unter anderem die Vorrundenpartie Deutschland gegen Polen und ein Halbfinale. Wie so viele andere hat auch Astrid Meier, die seit ihrem neunten Lebensjahr beim VfB Schloß Holte Fußball spielt und dort auch als Co-Trainerin die U14-Mädchen betreut, im Internet den Bewerbungsbogen ausgefüllt und wurde dann zu einem Interview nach Dortmund eingeladen. Direkt neben dem Westfalen-Stadion (Signal-Iduna-Park) mussten sie und die anderen »Kandidaten« Rede und Antwort stehen. Gut 20 Minuten lang wurde zunächst das Fußballwissen abgeklopft, ehe Fragen nach der Motivation und den Wünschen nach dem liebsten Einsatzort gestellt wurden.
»Da ich das Berufsziel Journalistin habe, habe ich mich für den Bereich PR, Medien und Kommunikation interessiert«, sagt Astrid Meier. Dort sind die Volunteers zum Beispiel für die Medienvertreter in den Medienzentren die Haupt-Ansprechpartner für Fragen aller Art. Weitere Aufgabenfelder sind die Abteilungen Akkreditierungen, IT (Informationstechnik) und Telekommunikation, Fanservice, Logistik, Marketing, Projektmanagement, Sicherheit, Ticketing, Transport und Verkehr, Turnierorganisation, Unterbringung und Tourismus sowie Volunteer-Management.
Die meisten Aufgaben der freiwilligen Helfer werden nicht direkt im Stadion verrichtet, deshalb hat Astrid Meier Glück, dass sie so nah dran ist. Finanziell lohnt sich das Volunteer-Sein allerdings nicht. »Hautnah das Weltereignis FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 mitzuerleben - das ist die größte Belohnung für den Einsatz als Volunteer«, heißt es beim Organisationskommitee. Die freiwilligen Helfer werden mit Kleidung des Hauptsponsors ausgestattet, für die Verpflegung wird auch gesorgt. Die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel an den Einsatzorten werden vom WM-OK übernommen. Die Reisekosten zu den Interviews indes wurden nicht erstattet, und auch um Schlafplätze müssen sich die Volunteers selber kümmern.
Die Ausrichter der WM wollen durch den engagierten Einsatz der Volunteers auch die gesellschaftliche Bedeutung und die Leistungsfähigkeit des Ehrenamtes in Deutschland betonen und fördern. Die freiwilligen Helfer sollen den Besuchern ein positives Bild von Deutschland vermitteln. Alle Volunteers werden laut WM-OK einen großen Anteil daran haben, das Motto der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, »Die Welt zu Gast bei Freunden«, mit Leben zu erfüllen.

Ein Beitrag von
Jens Brinkmeier

Artikel vom 01.03.2006