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Porsche-Chef ins VW-Präsidium gewählt

Querelen an Konzernspitze von Volkswagen

Wolfsburg (dpa). Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sitzt beim VW-Konzern jetzt fest im Sattel.

Der VW-Aufsichtsrat hat ihn in seiner in seiner jüngsten Sitzung ins Präsidium gewählt. Auch der stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, Bernd Wehlauer, wurde Mitglied im Aufsichtsratspräsidium. Acht Monate nach Bekanntwerden der VW-Affäre um Schmiergelder und Lustreisen auf Firmenkosten nahm der Aufsichtsrat ferner den Abschlussbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG entgegen.
Neue Erkenntnisse gegenüber dem November-Zwischenbericht gebe es aber nicht, hieß es. Die beiden Schlüsselfiguren, der frühere Personalchef der tschechischen VW-Tochter Skoda, Helmuth Schuster, und Ex-Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer hätten in dem Skandal insgesamt Spesen in Höhe von 1,6 Millionen Euro über Eigenbelege abgerechnet. VW-Chef Bernd Pischetsrieder sieht das Unternehmen künftig aber gegen Missbrauch besser gerüstet. »Volkswagen hat seine Lektion gelernt«, sagte er bei der Aufsichtsratssitzung und verwies auf das neu eingerichtete Ombudsmann-System sowie strikte Kontrollmechanismen.
Keine herausragende Rolle spielten in der Sitzung offenbar die jüngsten Sanierungs- und Umbaupläne im Konzern, von denen bis zu 20000 Arbeitsplätze betroffen sein könnten. Nach Medienberichten bahnen sich an der Spitze des VW-Konzerns Querelen an. Wie es heißt, bringe sich der Chef der Konzerntochter Audi, Martin Winterkorn, als möglicher Nachfolger von VW-Chef Bernd Pischetsrieder ins Gespräch.

Artikel vom 27.02.2006