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Begleitet vom WESTFALEN-BLATT auf Zeitreise ins ferne Mittelalter

Auch die »Canossa 1077«-Ausstellung gewinnt durch mediales Interesse


Von Prof. Christoph Stiegemann, Geschäftsführer Canossa 1077
Seit 60 Jahren ist sie »nah dran« in Ostwestfalen - eine echte Regio-nalzeitung, die diesen Namen verdient: aktuell und christlich fundiert spiegelt das WESTFALEN-BLATT das Geschehen in Städten und Kreisen, stellt es im Kontext bundesweiter Ereignisse dar und beweist uns Lesern täglich aufs Neue Sachverstand und Un-abhängigkeit. Danke dafür!
Als Direktor des Erzbischöflichen Diözesanmuseums in Paderborn habe ich das Engagement und die Kritikfähigkeit der Redakteure und Mitarbeiter, besonders auch des zum WESTFALEN-BLATT gehörenden WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATTES, schätzen gelernt. Ohne ihre Berichterstattung wäre unsere große Karolingerausstellung 1999 nicht zu einem solchen Publikumsmagneten geworden. Und auch die kommende Ausstellung »Canossa 1077 - Erschütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultur am Aufgang der Romanik« profitiert schon jetzt von der medialen Begleitung durch das WESTFALEN-BLATT. Das trägt in erheblichem Umfang dazu bei, die Stadt Paderborn als Schauplatz bedeutender Mittelalter-Ausstellung nachhaltig zu profilieren.
Vom 21. Juli bis zum 05. November 2006 werden das Diözesanmuseum, das Museum in der Kaiserpfalz und die Städtische Galerie Kunstschätze aus ganz Europa und den USA zeigen. Wir erwarten rund 760 Exponate - eine Zusammenstellung von Zeitzeugnissen, wie es sie noch nie gegeben hat. Mosaike, Elfenbeinschnitzereien, Goldschmiedearbeiten, Handschriften, Gemälde und Architekturfragmente laden auf mehr als 3000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zusammen mit Inszenierungen, Modellen und Medien zu einer einzigartigen Zeitreise ins Mittelalter ein. Und mit Grafiken, Karikaturen, Historiengemälden und medialen Inszenierungen wird dem Canossa-Mythos bis in unsere Zeit nachgespürt.
Was geschah damals im kalten Winter des Jahres 1077 vor der Burg von Canossa? König Heinrich IV. zog mit seinem gesamten Hofstaat über die verschneiten Alpen. Papst Gregor VII. hatte den König mit dem Kirchenbann belegt und die Fürsten von ihrem Treueeid entbunden. Ihr Ultimatum, entweder die Lösung vom Kirchenbann zu erwirken oder seines Königtums verlustig zu gehen, zwang Heinrich zum Handeln. So sah er in der gefährlichen Reise nach Italien seine einzige Chance, sein Königtum zu retten und die eigene Macht zu sichern. Am 25. Januar 1077 erreichte der König schließlich die oberitalienische Burg Canossa und warf sich im Büßergewand vor dem Papst nieder. Nach drei Tagen fand er Gehör. Doch das war längst noch nicht das Ende eines gewaltigen Machtkampfes, der das Gesicht der ganzen westlichen Welt verändern sollte É
Diese bewegenden Ereignisse werden wir aufwändig in Szene setzen und vom Ereignis aus ein umfassendes Panorama dieser von Krisen geschüttelten Epoche entwerfen. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits auf Hochtouren und wir freuen uns schon jetzt auf die Berichterstattung im WESTFALEN-BLATT über eine Ausstellung, die bundesweit zu den größten und aufwändigsten ihrer Art zählen wird.

Artikel vom 15.03.2006