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60 Jahre Zeitung und Orchester


Von Andreas Kuntze,
Intendant Nordwestdeutsche Philharmonie
1946, das Gründungsjahr des WESTFALEN-BLATTES, war auch für die Nordwestdeutsche Philharmonie ein bedeutsames Jahr. Damals schlossen sich in Bad Pyrmont Musiker zu einem Orchester mit dem Namen Nordwestdeutsche Philharmonie zusammen, während zur selben Zeit in Herford das Herforder Symphonische Orchester entstand.
Vier Jahre später fusionierten die beiden Klangkörper, und seit 1951 trägt das aus dieser Verbindung hervorgegangene Orchester den Namen Nordwestdeutsche Philharmonie. Heute ist die »Nordwestdeutsche« eines von drei nordrhein-westfälischen Landesorchestern und gibt pro Saison rund 120 Konzerte. Auch außerhalb der Region Ostwestfalen-Lippe hat sie sich durch zahlreiche Gastspiele und Konzertreisen bundesweit und zunehmend international einen ausgezeichneten Ruf erworben.
Seit sechs Jahrzehnten wird die Arbeit der NWD bzw. ihrer Vorgängerorchester vom WESTFALEN-BLATT begleitet und bewertet. Diese Unterstützung durch die große Regional- und Lokalzeitung ist für uns von unschätzbarer Bedeutung. Denn es ist der unbefangene Blick von außen, der für ein Orchester und seine künstlerische Entwicklung unverzichtbar ist. In unzähligen Rezensionen haben die Musikkritiker des WESTFALEN-BLATTES“ das musikalische Niveau der NWD zumeist mit positiven und motivierenden Worten gewürdigt.
Doch auch wenn eine Konzertbesprechung einmal nicht zu unseren Gunsten ausfällt, so ist die darin geäußerte Kritik stets konstruktiv und nicht verletzend. Sie motiviert das Orchester und seine Dirigenten, weiter an sich zu arbeiten. Wir brauchen die positive Unterstützung der Medien ebenso wie deren ehrliche Meinung. In kaum einem anderen journalistischen Genre wird das hohe Gut der Pressefreiheit so mit Leben erfüllt wie in der Musikkritik. Das WESTFALEN-BLATT hat dies in den 60 Jahren seines Bestehens immer wieder bewiesen.
Darüber hinaus schätzen wir das WESTFALEN-BLATT selbstverständlich auch als objektiven Berichterstatter. Wir brauchen Medien wie die Tageszeitung, die die Menschen in unserer Region über unsere musikalischen Aktivitäten informieren. Die ihren Lesern unseren neuen Chefdirigenten vorstellt. Oder von unserer jüngsten Konzertreise berichtet. Oder die mitreißende Stimmung vermittelt, die in unseren Schulkonzerten herrscht. Darum möchte ich mich an dieser Stelle bedanken, dass die Nordwestdeutsche Philharmonie in den vergangenen sechs Jahrzehnten stets im WESTFALEN-BLATT und seinen Lokalausgaben präsent war. Und die Bitte anschließen, dass dies auch in Zukunft so sein und bleiben möge.
Es wäre unehrlich zu behaupten, dass uns die überregionale Beachtung gleichgültig wäre. Selbstverständlich freuen wir uns und sind stolz, wenn die Arbeit der Nordwestdeutschen Philharmonie auf bundesweite Medienresonanz stößt - wie dies zum Beispiel erst jüngst bei unserer großen »Tannhäuser«-Produktion der Fall war.
Doch als Orchester, das sich in Ostwestfalen-Lippe verwurzelt fühlt und seine Verantwortung, das kulturelle Leben in dieser Region zu bereichern, ausgesprochen ernst nimmt, fühlen wir uns in besonderem Maße der hiesigen Heimatzeitung verbunden. Denn neben dem gemeinsamen Geburtsjahr verbindet NWD und WB doch in gewisser Weise auch ihr Auftrag: die Menschen in OWL anzusprechen, sie zu bewegen, zu fesseln und zu begeistern. In diesem Sinne wünsche ich dem WESTFALEN-BLATT weiterhin viel Erfolg und auch in Zukunft treue Leserinnen und Leser.

Artikel vom 15.03.2006