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Von Heesen
droht erneut
die Tribüne

Im Clinch mit viertem Mann


Bielefeld (WB/dis). Bevor Thomas von Heesen erklärte, wieso er sich mit dem vierten Schiedsrichter in der Schlussphase der Derbys eine verbal-handgreifliche Auseinandersetzung lieferte, schickte Bielefelds Trainer vorweg: »Ich bin eigentlich ein analytischer Kopf, kein emotionaler.«
Wer Thomas von Heesen kennt, weiß das. Wer nicht, wird an der Glaubwürdigkeit seiner Worte zweifeln. Denn so ungezügelt hat man den Arminia-Coach selten erlebt. »Ich bin schon einmal auf die Tribüne geschickt worden, damals in Gütersloh«, fühlte sich von Heesen sofort an jenen emotionalen Zweitliga-Abend im Heidewaldstadion erinnert, an dem Arminia genau wie gegen Dortmund das bessere Ende für sich hatte. Das war in der Saison 1998/1999, Samstag musste sich von Heesen wieder Teile eines Spiels seiner Mannschaft von der Tribüne statt von der Trainerbank ansehen. Nachdem er den vierten Schieri Carsten Kadach zwei Mal mit beiden Händen aus seinem Blickfeld zu schieben versucht hatte, was ihm angesichts der Statur des Suderburgers nichtmal ansatzweise gelang, blieb Spielleiter Dr. Brych gar nichts anderes übrig, als von Heesen zu bestrafen.
Dabei habe er nur seinen eigenen Spielern Anweisungen gegeben in einer Lautstärke, die dem vierten Schiedsrichter nicht gepasst habe. »Drei Stufen höher hat mich dann sowieso keiner mehr verstanden«, fiel es von Heesen angesichts des Sieges leicht, die Situation nicht ernster zu nehmen als sie war. Trotzdem rechnet der Trainer mit Sanktionen. »Natürlich wird da etwas kommen«, äußerte der 44-Jährige. Möglich, dass er am Sonntag beim Spiel in Mönchengladbach wieder auf der Tribüne sitzen muss. Denn geht es um seine Schiedsrichter, lässt der Deutsche Fußball-Bund überhaupt nicht mit sich spaßen.

Artikel vom 27.02.2006