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EC-Karten-Betrug: Neue Taten gemeldet

Schaden nach Manipulation an Geldautomaten hat sich verfünffacht


Bielefeld (hz). Nach dem Datenklau von EC-Karten am Geldautomaten der Commerzbank am Jahnplatz hat sich die Zahl der bekanntgewordenen Straftaten auf mittlerweile fünf erhöht. Parallel dazu hat sich der angerichtete Sachschaden verfünffacht.
Wie zuletzt in der Dienstagsausgabe dieser Zeitung berichtet, sind mit in Bielefeld ausgelesenen Daten EC-Karten-Dubletten angefertigt worden. Dann haben, unter anderem in Frankreichs Hauptstadt Paris, die nach wie vor unbekannten Kriminellen Bares von Geldautomaten abgehoben.
Wie Polizeisprecher Michael Waldhecker gestern erklärte, betrage der angerichtete Gesamtsachschaden jetzt 6500 Euro. Dass sich dieser Betrag durch weitere Betrugsfälle noch erhöhen könnte, hielt der Hauptkommissar für unwahrscheinlich: »Die EC-Karten von allen 200 betroffenen Kunden des Geldautomaten vom Jahnplatz sind jetzt weltweit für Geldgeschäfte gesperrt worden.«
Allerdings habe man weiter keine heiße Spur von den Tätern, sagte Waldhecker. Auch sei bislang unbekannt, welche Technik die Kriminellen am Geldautomaten der Commerzbank eingesetzt hätten und wie die Geheimnummern für die EC-Karten ausgespäht worden seien.
Commerzbank-Sprecher Dirk Kärgel bestätigte gestern, dass eine Kollegin aus seinem Hause am Wochenende 11./12. Februar den Datenklau am Geldautomaten bemerkt und Alarm geschlagen hatte. Als die Kripo dann am folgenden Montag (13. Februar) am Tatort Jahnplatz nachschaute, war das am EC-Kartenschlitz angebrachte Datenlesegerät schon wieder verschwunden. Nach jetzigem Erkenntnisstand geht Kärgel davon aus, dass die Technik zum umfassenden Datenklau nur am Samstag, 11. Februar, am Geldautomaten angebracht worden war.
Ungefähr 200 Kunden von mehr als 50 verschiedenen Banken hatten die Falle nicht bemerkt und ihre EC-Karten zwecks Bargeldabhebungen eingeschoben.

Artikel vom 24.02.2006