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»Nicht bis zur Selbstaufgabe«

Das Aus für die Ämter Gadderbaum und Dornberg


Bielefeld (MiS). Mit einer Änderung der Hauptsatzung hat der Rat der Stadt Bielefeld gestern das Aus für die Bezirksämter Gadderbaum und Dornberg beschlossen. Die Bezirksvorsteherinnen Mareile Hempelmann (Dornberg) und Hannelore Pfaff (Gadderbaum) hatten zuvor noch einmal die Gelegenheit genutzt, ihre Position darzulegen.
Die Bezirksvertretung Dornberg trage den Beschluss mit, »allerdings nicht bis zur Selbstaufgabe«, sagte Hempelmann (BfB). Sie warb erneut für ein Bürgerzentrum, das in das frei werdende Bezirksamt einziehen solle. Die Gadderbaumerin Hannelore Pfaff (Grüne) warf der Verwaltung eine Strategie »zäher Informationspolitik« vor: »Die Schließung der Bezirksämter ist fast wie ein gelungener Handstreich.« Oberbürgermeister Eberhard David wies solche Anschuldigungen zurück. Er habe immer für Gespräche zur Verfügung gestanden.
In der Debatte waren sich die meisten Redner darin einig, dass auch die Bezirke angesichts der katastrophalen Finanzlage in Einsparungen einbezogen werden müssten. Es wurden unterschiedliche Akzente gesetzt. Detlef Helling (CDU) sprach von einem Drahtseilakt, den die SPD mit ihrer gespaltenen Haltung zu den Stadtbezirken vollführe, und verwies auf die Haltung des stellvertretenden Brackweder Bezirksvorstehers Dr. Bernd Brunemeier, der keinerlei Einschnitte in der Bezirksverwaltung akzeptieren wolle. Peter Clausen (SPD) möchte die Bürger aktivieren, verstärkt Verantwortung in den Bezirken zu übernehmen: »Zehn Stadtbezirke sind keine überkommene Struktur.« Dr. Inge Schulze (Grüne) geht die gefundene Lösung nicht weit genug: »Der kleinste gemeinsame Nenner von CDU und SPD.«

Artikel vom 24.02.2006