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RWE will Pipeline-Projekt

2006 keine weiteren Strompreiserhöhungen geplant

Essen (dpa). Im Rennen der Energiegiganten um eine Führungsrolle in Europa will RWE-Chef Harry Roels die Position des Essener Konzerns in der Spitzenliga verteidigen.

»Wir sind keine Zuschauer«, sagte Roels gestern bei der Bilanzvorlage in Essen. RWE habe seine eigene Strategie und werde die auch einhalten. »Größe ist dabei kein Selbstzweck«, sagte er. Übernahmen müssten sich auch lohnen.
Interesse meldete der RWE-Chef dagegen an einer möglichen Beteiligung an einem 4,6 Milliarden-Euro-Pipeline-Projekt des österreichischen Energiekonzerns OMV an. Die 3500 Kilometer lange Pipeline könnte eine neue Versorgungsverbindung für Gas zwischen der Kaspischen Region und Europa herstellen.
»Wir sind im Gespräch mit mehreren Unternehmen aus Westeuropa«, bestätigte OMV-Sprecher Thomas Huemer. Die Entscheidung über den Bau werde Ende kommenden Jahres fallen. Erste Gaslieferungen könnten von 2011 an fließen. In der vergangenen Woche hatte bereits E.ON ein Interesse an dem Milliarden-Projekt »nicht ausgeschlossen«.
Von 2006 bis 2010 wolle RWE im Schnitt jährlich 3,5 Milliarden Euro in Sachanlagen investieren. Durch die Projekte etwa zum Bau von Großkraftwerken werde das Unternehmen zu einem der größten Investoren in Nordrhein-Westfalen und Deutschland.
Gute Nachricht für die Verbraucher: Nach der Preisrunde zum 1. Januar seien in diesem Jahr keine weiteren Strompreiserhöhungen geplant.
RWE hatte im vergangenen Jahr den Überschuss um 4,4 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro erhöht. Der Umsatz ging durch den Verkauf von Beteiligungen leicht um 0,8 Prozent auf 41,82 Milliarden Euro zurück.

Artikel vom 24.02.2006