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Zusammenhänge der Umwelt erklären

Stiftung der ostwestfälischen Wirtschaft startet ein neues Projekt in der Martinschule

Von Elke Wemhöner
und Bernhard Pierel (Foto)
Gadderbaum (WB). Wenn Ute Krämer (Deutsche Umweltaktion) Zusammenhänge erklärt, entspinnt sich zwischen ihr und den Schülern schnell ein munterer Dialog. Denn aufgeweckte Viertklässler wissen bereits einiges und können dies mit ein wenig Anleitung selbst zusammenfügen. Die Umweltstiftung der ostwestfälischen Wirtschaft sponsert jetzt diese Form von Unterricht an Grundschulen. Die Martinschule kam als erste in den Genuss des Projektes.

Eine - natürlich funktionierende - Dampfmaschine im Kleinformat, Hubschrauber- und Windradmodelle mit Solarantrieb, Fotomaterial: Ute Krämer kommt mit einem Materialkoffer in die Klassen. Dessen Inhalt setzt sie gezielt ein, baut aber in erster Linie auf den Dialog mit den Kindern. Anschaulich, straff und zügig füllt sie zwei Unterrichtsstunden mit dem Stoff.
»Das bedeutet Beschränkung und Auswahl, aber meistens kann ich auch auf Bekanntes aufbauen«, berichtet die dreifache Mutter, die aus Interesse und aufgrund persönlichen Engagements für die »Deutsche Umweltaktion« tätig ist.
Eine Summe von 12 000 Euro hat die Umweltstiftung der ostwestfälischen Wirtschaft für dieses neue Projekt zur Verfügung gestellt. 65 Schulen zwischen Minden und Rheda-Wiedenbrück, Halle und Warburg werden davon profitieren. »Wir haben 370 Grundschulen in diesem Bereich angeschrieben, 150 haben sich per Fax sofort zurückgemeldet«, erzählt Ulrich Tepper, der als Geschäftsführer der Stiftung fungiert.
Die Martinschule im Ortsteil Gadderbaum erlebte gestern die Premiere, zu der auch Dr. Sebastian Meyer-Stork, stellvertretender Vorsitzender der Umweltstiftung, gekommen war. Er verfolgte interessiert den Unterricht und hatte sichtlich Spaß daran, wie konzentriert die 25 Mädchen und Jungen der Klasse 4c bei der Sache waren. Klassenlehrerin Annette Kersting hat mit ihnen auch schon manchen Aspekt behandelt. Und Ute Krämer war mit der 4c zufrieden (dazu gehören Tim, Jannik, Lennart, Lara, Moritz, Madita, Tayfun, Gyula, Florian, Lukas, Vanessa, Pia, Linnea, Sarah, Julia, Jonas, Anna, Behiya, Lena, Till, Philipp, Josefine, Lena, Patricia und Furkan).
Fünf verschiedene Schwerpunkte standen den Schulen zur Auswahl: Energie, Boden, Wasserkreislauf, Bionik und Papierschöpfen. Der Schwerpunkt »Energie« wird häufig gewählt, und das wertet Meyer-Stork vor dem Hintergrund steigender Energiepreise als positiv. »Die Stiftung fühlt sich dem Gedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet. Und der sparsame Umgang mit den Ressourcen gehört dazu.« Dies frühzeitig zu vermitteln und die Notwendigkeit von Effizienz-Anstrengungen zu unterstreichen, sei wichtig. »Selbst der persönliche Energieverbrauch hat globale Auswirkungen: Die Summe der kleinen Beiträge bringt etwas.«
Schule ist kein Neuland für die Stiftung und ihr Engagement. Bislang profitierten davon berufsbildende Schulen, die Biologiestation Gütersloh-Bielefeld und das Mitmachlabor »teutolab« der Uni Bielefeld für Schüler - um nur einige zu nennen. Die Ausweitung der Projekte auf den Grundschulbereich hält Meyer-Stork für eine gute Ergänzung. Und er hofft, damit ein Signal zu setzen und Nachahmer zu finden.

Artikel vom 25.02.2006