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»Mister 200 Grad« heiß auf BVB

Arminia-Coach von Heesen kann Fatmir Vata nicht draußen lassen

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). »Das ist schon ein kleiner Schock«, sagte Trainer Thomas von Heesen, »wenn so ein wichtiger Spieler plötzlich auszufallen droht«. Gemeint ist Michael Fink. Gestern beim Training bekam Arminias defensiver Mittelfeldspieler einen Tritt auf den Knöchel. Ob er im Fußball-Bundesligaspiel Samstag, 15.30 Uhr, gegen Borussia Dortmund für Bielefeld antreten kann, ist fraglich.
Hauptsache, er hat sich im Griff: Fatmir Vata diskutiert hitzig mit Dortmunds Christian Wörns. Foto: Stefan Hörttrich

Erster Ersatz dürfte Radim Kucera sein. Der wäre frei, weil Arminias linke Abwehrseite, auf der Kucera zuletzt beim 0:2 in Kaiserslautern zum Einsatz gekommen war, gegen Dortmund wieder von Markus Schuler besetzt wird. Von Heesen ist aber zuversichtlich, dass er im Westfalenderby gegen die Borussia sein gut funktionierendes defensives Mittelfeld-Duo Michael Fink/Rüdiger Kauf aufbieten kann. »Michi hat trotz des Tritts das Training nicht abgebrochen. Ich gehe davon aus, dass er spielen kann.« Kucera bliebe ein Platz auf der Bank.
Von Heesen legte sich bereits darauf fest, dass Fatmir Vata zum ersten Mal nach seiner Sprunggelenksverletzung, die er sich beim Spiel in Hamburg zugezogen hatte, wieder in der Anfangsformation steht. »Ich kann keinen rauslassen, der auf 200 Grad läuft«, hat von Heesen bei Vata einen hohen Brenn-Wert festgestellt.
Stellt sich die Frage: Wer muss für Vata weichen? Das Ausschlussverfahren zum einen, von Heesens deutliche Kritik an David Kobylik zum anderen bringt den Tschechen in den dringenden Verdacht, am Samstag nur Ersatz zu sein. Denn Marco Küntzel, dem DSC-Sportchef Reinhard Saftig eine gute Form bestätigt, Isaac Boakye, der laut von Heesen sogar so gut drauf sei, dass er auch mal einen Tag Trainingspause einlegen durfte (Boakye war gestern wegen einer Visums-Angelegenheit in Berlin), sowie Sibusiso Zuma, dessen Aufstellung nach Worten des Trainers nicht zur Diskussion stehe, kommen für die Reservebank nicht in Frage. Und alle anderen Arminen auf Grund ihrer taktischen Ausrichtung sowieso nicht.
Von Fatmir Vata erwartet von Heesen, »dass er sich von der emotionalen Schiene verabschiedet«. Mit anderen Worten: Vata muss sich im Griff haben, damit ihm so eine Entgleisung wie vor wenigen Wochen in Hamburg, als er den HSV-Fans den Mittelfinger zeigte, nicht noch einmal passiert. Und von Heesen erhofft sich durch den Albaner eine größere Gefährlichkeit vor des Gegners Tor. Denn der Abschluss ist aktuell Arminias akutestes Problem. »Wir wollen es nicht mit der Brechstange erzwingen, aber wir wollen das Erfolgserlebnis. Irgendwann wird man mit Toren belohnt«, bleibt von Heesen Optimist.
Bei den jüngsten Übungseinheiten habe der Coach fleißig Lauf- und Passwege üben lasen. Die Vorarbeit wurde also im Training geleistet, jetzt soll Arminia auch im Spiel endlich erfolgreich zum Abschluss kommen.

Artikel vom 24.02.2006