01.04.2006
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High-Tech
Nun ja, das mit der Lunge hat sich als falsch erwiesen. Aber im übervollen, verspäteten ICE zu stehen, womöglich auch noch täglich den Regionalexpress benutzen zu müssen - ja, das hat was vom Paket. Dabei galt Eisenbahnfahren mal als Leidenschaft -Êund früher waren bei der DB auch Menschen beschäftigt, die man als »Eisenbahner aus Passion« bezeichnen konnte.
Dennoch gibt es auf der Erde noch eine Reihe von Bahnstrecken, die das Qualitätsmerkmal der Traumreise durchaus erfüllen. Eine davon liegt sogar in Deutschland. Doch wer auf den Spuren des »TEE Rheingold« reisen möchte, muss heute mit dem »EC7« vorliebnehmen.
Ob Glacier-Express oder Andenbahn, Blue Train oder Eastern & Oriental Express: Diese Züge sind heute kein Transportmittel, sondern hochwertige Hotels auf Schienen. Anders verhält es sich mit dem Shinkansen oder der »Transsib«: sie sind Herzstücke der Infrastruktur ihrer Heimatstaaten und bieten die Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen. So erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel unlängst, ihr größter privater Wunsch sei eine Bahnreise nach Wladiwostok.
Es sind Eisenbahn-Nostalgiker und High-Tech-Freaks, die mit leuchtenden Augen »Züge sammeln« und dafür rund um die Welt reisen. Man nimmt dann den Zug zum Flug und den Flug zum Zug, ehe die eigentliche Reise beginnt. Ach ja, übrigens, bevor ein Zug an manchen deutschen Bahnhöfen abfährt, schnarrt es aus dem Lautsprecher: »Zurückbleiben«. Früher rief der Schaffner: »Bitte einsteigen.« Ein kleiner Unterschied mit großer Wirkung...
Artikel vom 01.04.2006