24.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die »Jäger«
aus Südtirol

Italienischer Hauskrach


Turin (dpa). Nach den Erfolgen von Armin Zöggeler, Gerhard Plankensteiner und Gerda Weissensteiner in Turin hat Südtirol offen seinen »Nationalstolz« demonstriert. »Ein Drittel der italienischen Medaillengewinner bei den Winterspielen sind Athleten aus Südtirol«, sagte Landeshauptmann Luis Durnwalder, der Regierungschef der autonomen Provinz Südtirol. Allerdings fügte er bei einem Treffen in Turin hinzu: »Wir sind stolz, zum Erfolg der italienischen Mannschaft einen wichtigen Beitrag geleistet zu haben.« Italien hat bisher vier Mal Gold und sechs Mal Bronze gewonnen.
Durnwalder nahm damit die heikle »Südtirol-Frage« wieder auf. Ausgelöst hatte die Spannungen der Bronzemedaillen-Gewinner Plankensteiner mit seiner Äußerung: »Die italienische Nationalhymne? Kenne ich nicht.« Ex-Staatspräsident Francesco Cossiga heizte den Konflikt weiter an: »Plankensteiner ist zwar italienischer Staatsbürger, aber zur italienischen Nation gehört er nicht.«

Artikel vom 24.02.2006