Brackweder Meinungsumfrage - Politiker sind gefordert
Brackwede (alb). Gelassen reagieren die Brackweder Bürger auf das Auftreten der Vogelgrippe in Deutschland. Die meisten sehen noch keine akute Gefahr für sich. Allerdings müsse man den weiteren Verlauf der Seuche sehr genau beobachten, so der Tenor einer Umfrage, die das WESTFALEN-BLATT durchführte. Das Grippe-Präparat Tamiflu hat keiner der Befragten Passanten zu Hause gelagert. Viele zeigten sich überrascht davon, dass das Virus Deutschland so schnell erreicht hat. »Ich war ziemlich geschockt«, sagt Marianne Conrad (61), kaufmännische Angestellte aus Ummeln. »Jetzt sind die Politiker gefordert«, fügt sie hinzu, »auf Rügen wurde ja einiges falsch gemacht.« Rechtsreferendar Bernd Flurschütz (26) aus Würzburg meint, dass für Menschen derzeit noch keine Gefahr besteht, sagt aber auch: »Ich hoffe, dass die Vogelgrippe nicht auf den Menschen übergreift, ausschließen kann man das jedoch leider nicht mehr.« Heinrich Heinrich (65) hat bisher keine besonderen Vorkehrungen gegen das Virus getroffen. Der Brackweder Pensionär hält die Bedrohung durch den Terrorismus für größer. »Die Bilder der toten Vögel sind erschreckend«, finden Anja Nieder (17) und Tracy Bunzel (18), beide Schülerinnen aus Bethel. »Irgendwie hat man das alles noch gar nicht richtig realisiert.« Täglich informieren sich die beiden in den Nachrichten über neue Entwicklungen. Angst um ihre Haustiere, darunter eine Katze, hat Anja aber nicht. Im Gegensatz zu Tracy, die sich um ihren Hund Sorgen macht, »weil der so neugierig ist«. Angst vor der Vogelgrippe hat Helga Duhnke (54) ebenfalls noch nicht. Allerdings isst die Ladenbesitzerin aus Brackwede kein Geflügel mehr. Das hält Hausfrau Silvia Bretschneider wiederum für übertrieben: »Dann kann man bald nichts mehr essen«, sagt die 43-Jährige. Sie ist der Meinung, dass viele Medien das Thema zu sehr dramatisieren. »Das war bei der BSE-Krise auch schon so.«
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