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»Wir sind
Anhängsel«

Kritiker Weinbuch


Turin (dpa). Nach dem Gewinn eines kompletten Olympia-Medaillensatzes durch die Nordischen Kombinierer hat Bundestrainer Hermann Weinbuch heftige Kritik am Deutschen Skiverband geübt. »Der DSV setzt vor allem auf die Alpinen, dann die Skispringer, Biathleten, Langläufer. Ganz unten, als Anhängsel, kommen wir«, sagte Weinbuch.
Der bei der Bundeswehr angestellte Cheftrainer, der nach dem Willen des DSV bis 2010 im Amt bleiben soll, sieht trotz der Erfolge seiner Athleten für die Zukunft schwarz. »Der Fernsehvertrag endet nächstes Jahr, dann wird das Geld beim DSV noch knapper. Aber wenn wir in unserer Arbeit beschnitten werden, sind wir in zwei oder drei Jahren weg vom Fenster«, erklärte Weinbuch.
Zum Weltcup-Finale am 18./19. März dürfe er nur Athleten mitnehmen, die in der Gesamtwertung unter den Top 20 rangieren. »Der Rest muss zu Hause bleiben, weil die Reise sonst zu teuer würde. Unsere jungen Leute werden so aber um wichtige Erfahrungen gebracht«, beschwerte sich Weinbuch. Der Verband stelle jährlich 6 Millionen Euro für den alpinen Bereich, aber nur 1,5 Millionen Euro für die Kombinierer zur Verfügung.

Artikel vom 23.02.2006