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Nahost-Konflikt sehr
anschaulich beleuchtet

Dr. Friedrich Schreiber referiert vor Schülern


Bethel (-er). Neun Jahre hat Dr. Friedrich Schreiber für die ARD als Korrespondent in Tel Aviv gearbeitet. Für die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Bethel hielt der 73-jährige Journalist gestern einen 90-minütigen Vortrag, der in der vollbesetzten Aula bis zum Schluss konzentriert verfolgt wurde. Sein Thema: »Kein Frieden zwischen Israel und den Palästinensern?«
Wie nur wenige Fachleute versteht es Dr. Schreiber, historische Fakten und Entwicklungen in Beziehung zu setzen mit der aktuellen Politik. Dabei beleuchtet er schlaglichtartig die Wendepunkte der Geschichte, die zum Erstarken der jüdischen Befreiungsbewegung führten, skizziert die Situation russischer Juden und die Rolle der europäischen Politik. Dr. Schreiber stellt die Tragik heraus, die der Konflikt bereits durch die Vertreibung der Palästinenser aus ihren Dörfern erhielt. Und er schildert auch die Reaktionen der arabischen Brüder.
Ganz deutlich macht Dr. Schreiber seinen Zuhörern, dass die Religion fast 100 Jahre in diesem Konflikt in Hintergrund stand. »Jetzt kommt sie auf friedenszerstörerische Weise auf beiden Seiten ins Spiel.« Welche Auswirkungen das habe, zeige der jüngste Angriff vermummter jüdischer Siedler aus dem radikalen Lager gegen die israelitische Armee. Er habe zwar die Wege zum Frieden gesehen, die Jitzhak Rabin habe gehen wollen. Doch bis zum Ziel werde es sehr weit sein.
Der Besuch in den Friedrich-von-Bodelschwingh-Schulen kam durch private Kontakte zustande. Ronja Mikoleit und Julia Liebermann hatten durch Pastorin Brigitte Maske und Andrea Rose (Öffentlichkeitsreferat der Ev. Landeskirche) vom Besuch Dr. Schreibers in Bielefeld erfahren - und einfach angefragt. Informationen vom Fachmann - das sei doch die beste Quelle, meinten die beiden und erhielten schnell die Zusage.

Artikel vom 24.02.2006