23.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Jeder vierte Konfessionslose betet


Hannover (dpa). Fast jeder vierte konfessionslose Bürger in Westdeutschland betet. In einer Untersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) antwortete umgekehrt ein Drittel der Kirchenmitglieder auf die Frage »Kommt es vor, dass Sie beten?« mit »nein«. Glaube und Kirchenzugehörigkeit seien also nicht zwingend miteinander verbunden, teilte die EKD gestern bei der Vorstellung der Studie in Hannover mit.
Die evangelische Kirche hat in Deutschland fast 26 Millionen Mitglieder. Zwischen 1972 und 2002 traten etwa fünf Millionen Menschen aus. Die Kirchensteuer ist der Studie zu Folge ein Hauptgrund, um der Kirche den Rücken zu kehren. Die meisten Austrittswilligen finden sich in der Gruppe der 30-Jährigen.
Zu einem wichtigen Austrittsgrund gehört der Studie zu Folge die Auffassung, die Kirche sei unglaubwürdig. Viele Konfessionslose gaben zudem an, ihnen sei die Kirche gleichgültig. Mehr Ost- als Westdeutsche nennen als Austrittsgrund, sie bräuchten in ihrem Leben keine Religion.
Die Studie zeigt auch, dass für mehr als vierzig Prozent der Mitglieder der Kontakt zum Pfarrer eher unwichtig ist. 85 Prozent der Mitglieder kennen ihren Ortspfarrer namentlich, fast drei Viertel kennen ihn vom Sehen und mehr als die Hälfte hat mit ihm schon gesprochen.

Artikel vom 23.02.2006