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Fortsetzung von Seite 88


Ob Winterschlussverkauf, nicht mehr benötigtes Aquarium, Stellenbesetzung, öffentliche Ausschreibung, Geburt der fünften Tochter oder Traueranzeige - alles findet sich im WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATT.
Im Schnitt 50 Kundenkontakte täglich hat allein Ingrid Jokiel. Die 43-Jährige arbeitet mit fünf Kolleginnen im telefonischen Anzeigenverkauf. Die Annahme und Erfassung von Klein- und Familienanzeigen ist ihr Revier. Mit Headset und freundlicher Stimme sind sie die guten Geister im Hintergrund. Donnerstags wird's für die Telefon-Damen hektisch. »Alle wollen noch in die vielgelesene Wochenend-Ausgabe«, weiß Gudrun Driller (46) aus 27-jähriger Berufserfahrung, »da glühen manchmal die Telefondrähte«.
Leser, die ihre Anzeige lieber persönlich aufgeben, landen in einer der Geschäftsstellen in Büren, Delbrück oder in der Paderborner Rosenstraße. Sieben Mitarbeiterinnen haben dort stets ein offenes Ohr für Besucher. »Manchmal kommen wir uns schon wie die Auskunftzentrale der Stadt Paderborn vor«, schmunzelt die 24-jährige Anja Wolf. Wer in die City kommt und ein Restaurant, ein Fachgeschäft oder eine Anwaltskanzlei sucht, fragt bei ihnen nach - »die Zeitung weiß schließlich alles«. Dass Anja Wolf und ihre Kolleginnen auch noch hunderte von Büchern sowie Karten für Fußball- und Basketballspiele, für Konzerte und Theatervorstellungen verkaufen, sei nicht nur nebenbei bemerkt. »Wir sind sicherlich eine der größten Kartenvorverkaufsstellen Paderborns«, betont Schalterfrau Silke Mithöfer (28). Flexibilität, Humor und ein Gespür für Menschen zeichnen sie und ihre Kolleginnen aus.
Fast alle Anzeigen, die im WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATT erscheinen, sind zuvor über den Bildschirm von Michael Glunz (48) oder eines seiner vier Kollegen aus der Technik gelaufen. Glunz ist gelernter Schriftsetzer. Doch Blei- und Fotosatz sind Relikte einer vergangenen Epoche. Die Schriftsetzer des 21. Jahrhunderts sind kreative Köpfe mit technischem Sachverstand, die ihre Computerprogramm - egal ob Fotoshop, Quark Express, Free Hand oder Acrobat Distiller - aus dem Effeff beherrschen.
Das gesamte Anzeigenaufkommen für die Kreise Paderborn und Höxter wird in der Druckvorstufe des Verlagshauses am Paderborner Riemekepark bearbeitet.
Online gehen Anzeigen, redaktionelle Texte und Bilder ins Bielefelder Druckhaus zum WESTFALEN-BLATT. Gegen 22.30 Uhr laufen die ersten Exemplare der Ausgabe Büren aus der Rotation. Zwei Stunden später lädt ein Auslieferungsfahrer die genau nach Abonnentenzahl abgepackten Pakete in Leiberg, Weine oder Kleinenberg ab. Eine ausgeklügelte Logistik sorgt dafür, dass - in der Regel - die 392 Zusteller im gesamten Kreis Paderborn frühmorgens beliefert werden und die Leser ihre Zeitung zum Frühstück im Kasten haben.
Wenn mal nicht alles klappt, sind Wieland Staup (41) und seine Vertriebs-Mannschaft da, um Fehler auszubügeln. Bereits um 4 Uhr morgens steht der Frühdienst bereit, falls ein Bote erkrankt ist, in einem der 499 Zustellbezirke ganze Pakete gestohlen wurden oder auch nur eine einzelne Zeitung fehlt. Fünf Außendienstler und zwei Reklamationsfahrer liefern notfalls die Zeitung dann noch nach.
Paul Gülle hat seine Zeitung auch an diesem Morgen wieder pünktlich bekommen. »Also, diese unendliche Geschichte mit dem Stadion, das ist wirklich ein dicker Hund«, sagt er. »Da hat der Kache aber auch völlig recht.«

Artikel vom 15.03.2006