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»Fühlen uns
von der Stadt
allein gelassen«

Museum Osthusschule als Bereicherung

Senne (oh). »Unser Schulmuseum wird offensichtlich nicht nur in Bielefeld als große Bereicherung gesehen«, sagte jetzt Volker Menzel, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Museum Osthusschule.

In der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung des Fördervereins - derzeit 108 Mitglieder - in der Fachwerkschule auf dem Museumsgelände berichtete Menzel, dass »wir Reklame inzwischen nicht mehr nötig haben.«
Im Schneeballsystem hätten sich die Projekt-Angebote des Schulmuseums inzwischen bis zu den Schulen an der Peripherie herumgesprochen. Das habe im vergangenen Jahr einen enormen Besucherzuwachs mit sich gebracht. »Wir sind allerdings auch an den Grenzen unserer Belastbarkeit angelangt«, sagt Menzel. Denn die Arbeitsbelastung bleibe an einem kleinen Personenkreis hängen.
»Die Stadt lässt uns hier verdammt alleine«, monierte Menzel den Umstand, dass die Ehrenamtlichen im Museum Osthusschule in bestimmten Bereichen zu wenig Unterstützung erfahren. Besonders, wenn es um Veranstaltungen für die älteren Menschen oder Besucher im Rollstuhl geht.
Um so erfreulicher sei es, dass eine Kollegin von der Bahnhofschule, Lore Hülsmann, die jetzt im Ruhestand sei, als »neue Lehrerin« für Unterrichtsprojekte in der Museumsschule gewonnen werden konnte.
Das Positive und Erreichte stellte der 1. Vorsitzende, Hans Schumacher, in seinem Jahresbericht an den Anfang: Ein Kräutergarten ergänzt jetzt den Rosen- und Schulgarten, einer der größten Findlinge in Senne habe sich plötzlich auf dem Museumsgelände »eingefunden«, die Kooperation mit dem Bezirksamt Senne sei hervorragend.
»Aber der Ausbau unseres Toilettengebäudes liegt immer noch im Argen«, kritisierte Schumacher deutlich den Immobilienservice-Betrieb (ISB) der Stadt. Obwohl eine Behindertentoilette bereits zur vergangenen Sommersaison hätte fertig sein sollen, sei der Bau vermutlich bis heute noch nicht einmal in Erwägung gezogen worden«, meinte der Fördervereinsvorsitzende frustriert.
Offensichtlich könne sich beim ISB niemand vorstellen, welche Nöte behinderte Menschen oft hätten, denn ein Besuch im Museum Osthusschule dauere in der Regel zwei bis drei Stunden. »Wir wären auch mit der Sparvariante einer behindertengerecht ausgebauten Toilette zufrieden«, appelliert Schumacher an die Stadt.
Verärgert ist er zudem über den »Botanischen Garten«. Der habe eine Kooperation rundweg abgelehnt, als man um die Anfertigung von Schildern für den Kräutergarten gebeten habe. Freuen darf man sich dagegen bereits auf den 6. und 7. Mai: Dann findet auf dem Gelände an der Friedrichsdorfer Straße 100 wieder ein Handwerkermarkt statt.

Artikel vom 24.02.2006