Bilder ziehen das Gros der 109 Millionen Besucher an
Von Dietmar Kemper Bielefeld (WB). Kunstausstellungen ziehen die meisten Gäste an. Die Kunsthalle Bielefeld und das MARTa in Herford registrieren einen regen Zustrom von Besuchern.
Während 84 500 Männer und Frauen zur Eröffnungsausstellung »(My private) Heroes« nach Herford strömten, ist die Kunsthalle Bielefeld kurz vor dem Ende der Schau »Ernst Ludwig Kirchner und die ÝBrückeÜ« am nächsten Sonntag »total ausgelastet«, wie Sprecherin Christiane Heuwinkel gestern betonte. Bis zum Samstag öffnet das Museum sogar bis 22 Uhr. Kirchner sei mit voraussichtlich 33 000 Gästen ein »prima Erfolg«, schwärmt Heuwinkel und führt das auch auf die umfangreiche Museumspädagogik zurück. 300 Schulklassen kamen bislang. »Kunstausstellungen sind oft besonders erfolgreich«, bestätigt Monika Hagedorn-Saupe vom Institut für Museumskunde in Berlin. Der größte Teil der 109 Millionen Besucher, die 2004 die über 6000 Museen und reinen Ausstellungshäuser aufsuchten, hätten sich Bilder, Plastiken und Skulpturen angeschaut. Obwohl Kunstmuseen nur ein Zehntel aller Häuser ausmachten, habe sich jede dritte der 9042 Ausstellungen mit Kunst befasst. Gegenüber 2003 sei die Besucherzahl in Deutschland um fünf Millionen gestiegen, rechnete Hagedorn-Saupe vor. Im Gegensatz zu auf Geschichte setzenden Einrichtungen wie dem Mindener Preußenmuseum klagen Kunsthallen nicht über mangelndes Interesse. »Kunst kann man im einfachsten Fall auf sich wirken lassen, in historischen Ausstellungen muss man sich vieles erlesen«, erklärt Günter Bernhardt vom Westfälischen Museumsamt in Münster. Gleichwohl können Ausstellungen, die dem Betrachter Mühe abverlangen, erfolgreich sein, so wie die Schau über Karl den Großen 1999 in Paderborn. Nach den 300 000 Besuchern damals rechnen die Organisatoren der Canossa-Schau im Sommer mit 150 000 Geschichtsinteressierten. Mit der Mischung aus (Film)geschichte und Spionagetechnik landete das Computermuseum in Paderborn im Herbst 2005 einen Volltreffer. 37 800 Besucher schauten sich »Mata Hari, James Bond und Co« an.
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