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Anschlag im Irak

Sarkawi will den Bürgerkrieg


Man darf vermuten, dass hinter dem Anschlag auf die Goldene Moschee in Samarra die irakische El-Kaida-Gruppe des Jordaniers Abu Mussab el Sarkawi steckt. Es ist seit langem das Ziel Sarkawis, mit derartigen Anschlägen einen Keil zwischen Schiiten und Sunniten zu treiben und letztlich einen Bürgerkrieg zu entfesseln. Auf diese Weise sollen das Land destabilisiert und die gerade erst entstehenden demokratischen Strukturen ins Wanken gebracht werden.
Dass schiitische Anführer zu Massenprotesten gegen die Schändung eines ihrer wichtigsten Heiligtümer aufrufen, ist nur allzu gut zu verstehen. Man kann nur hoffen, dass die Schiiten auch dieses Mal dem Aufruf ihres geistlichen Oberhaupts Großajatollah Ali al-Sistani folgen, friedlichen Protest nicht in Gewalt umschlagen zu lassen.
Zu lange waren die Schiiten - die Mehrheit im Lande - unter Saddam Hussein verfolgt und unterdrückt worden. Nun hat sich die schiitische Allianz UIA bei den zurückliegenden Wahlen die relative Mehrheit gesichert und versucht mit Sunniten und Kurden eine handlungsfähige Regierung zu bilden. Dieses Bündnis der verschiedenen Volksgruppen zu verhindern, war das direkte Ziel dieser Untat. Friedhelm Peiter

Artikel vom 23.02.2006