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Die »Drittelparität« beibehalten

Genehmigte Aktion von Max-Planck-Gymnasiasten auf dem Pausenhof


Bielefeld (sas). Pünktlich ab 11 Uhr füllte sich der Schulhof des Max-Planck-Gymnasiums. Einige hundert Schüler sammelten sich und formierten sich zu einem Drittelkreis, aus dem zweiten Stock dirigiert von ihren Schülervertretern. Mit der Aktion demonstrierten sie gegen die von Schulministerin Barbara Sommer geplante Abschaffung der Drittelparität in der Schulkonferenz.
Derzeit ist die Schulkonferenz, das Gremium, das die wichtigen Beschlüsse fasst, gleichmäßig mit Lehrern, Eltern- und Schülervertretern besetzt. Nach einem Referentenentwurf des Schulministeriums sollen die Lehrer künftig 50 Prozent der Stimmen haben, während auf Schüler und Eltern je ein Viertel entfällt.
»Die Begründung ist, dass sich die Drittelparität nicht bewährt habe, Schüler und Eltern die Verantwortung nicht tragen könnten und vor allem bei den Schülervertretern die Fluktuation zu groß und damit keine Kontinuität gewährleistet sei«, sagt Nora Chowdry, Schülervertreterin am »MPG« und Vorstand der Landesschülervertretung. Sie sieht das erwartungsgemäß anders und hofft auf ein Einlenken der Ministerin.
Der Protest der Gymnasiasten war mit der Schulleitung abgestimmt, Gisela von Alven hatte die Aktion genehmigt. »Ich habe Verständnis dafür, dass Schüler ihre Interessen artikulieren, das ist ein Stück gelebte Demokratie«, sagt sie. Zudem erführen junge Menschenso, dass politische Entscheidungen Folgen für sie hätten.
Dass sich die Drittelparität nicht bewährt habe, mag die Schulleiterin nicht sagen. »Es kommt aber auch nicht so sehr darauf an. Denn eine Frontstellung - hier die Lehrer, da die Eltern und Schüler - gibt es so nicht. Und die wirklich wichtigen Entscheidungen werden vorher breit diskutiert, dann ist ohnehin ein Konsens da.«

Artikel vom 23.02.2006