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»Es tut mir wirklich leid für Susi«

Nach der goldenen Bob-Fahrt: Sandra Kiriasis tröstet Erdmann


Turin (dpa). Bob-Olympiasiegerin Sandra Kiriasis ließ sich nach ihrer Triumphfahrt vom Bob in den Schnee gleiten und vergoss Glückstränen. »Ich hab mich einfach nur gefreut. Ich wusste aber nicht, wie ich es rauslassen sollte. Ob ich heulen, springen oder schreien soll. Irgendwie kam alles auf einmal«, gestand die Winterbergerin nach dem ersten Olympiasieg der deutschen Bob-Frauen, der für sie die Erfüllung eines Kindheitstraumes bedeutete.
Im Schatten des Sieges flossen derweil auch bei Susi Erdmann Tränen. Allerdings Tränen der Enttäuschung, denn die 38-Jährige ging bei ihrem Abschied von Olympia leer aus.
Mit ihrem »Superbesen« Nimbus 2006 war Kiriasis trotz gravierender Fahrfehler im zweiten Lauf nicht zu stoppen gewesen. »Wir haben in der Gesamtabstimmung alles richtig gemacht«, sagte die Weltmeisterin. Es folgten Interview auf Interview und die Siegesfeier im Kufenstüberl. »Das war eine kurze Nacht und ich denke, das sieht man uns an«, sagte die 31-Jährige gestern.
Im Moment ihres größten sportlichen Erfolges fand Kiriasis tröstende Worte für ihre einstige Rivalin Erdmann, mit der sie seit der gemeinsamen Flucht aus ihrem brennenden Haus freundschaftlicher umgeht: »Es tut mir wirklich leid für Susi. Ich weiß auch nicht, was los war, vielleicht hat sie die falsche Kufenwahl getroffen.«
Die Blondine auch einen Tag nach ihrem fünften Platz bei ihren fünften Winterspielen weiter ratlos: »Irgendwo war der Wurm drin. In den ersten beiden Läufen waren wir mit einem Fahrfehler schneller als in den beiden Finalläufen. Es war kein schöner Abschied, aber die anderen fuhren eben besser.«

Artikel vom 23.02.2006