22.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nächtliche Tour mit Mutters Auto

Fünf Freunde kurven in der Nacht Stunden durch die Gegend


Quelle (ho). Nicht schlecht staunten Beamte der Polizeiinspektion Süd in Brackwede, als am Samstag ein »reumütiger Sünder« zusammen mit seinen Eltern auf der Wache erschien und kleinlaut eine Missetat gestand. Der erst 14 Jahre alte Schüler hatte am Vortag mit einigen Freunden eine nicht ungefährliche Spritztour mit Mutters Wagen unternommen.
Spät am Abend nahm der junge Mann heimlich die Autoschlüssel seiner Mutter an sich und entschloss sich zusammen mit einem Freund zu der spontanen nächtlichen Autofahrt. Gegen 1.45 Uhr verließen sie die Wohnung an der Marienfelder Straße. Ein weiterer 15-Jähriger wartete bereits vor dem Haus und übernahm gleich die »fahrtechnische Kontrolle« über den roten Nissan Micra.
Die Fahrt ging zuerst in die Kupferheide und zur Umlostrasse, wo zwei weitere Kumpel zustiegen. Danach fuhr das Quintett einfach durch die Gegend. Unter anderem ging die Fahrt nach Sennestadt, Steinhagen, Brockhagen und zurück über den OWD bis in die Innenstadt. Letztendlich landeten die fünf auf dem Parkplatz der Gesamtschule Brackwede. Erst dort kam es zum erneuten Fahrerwechsel. Der 14-jährige war nie selbst gefahren, sondern hatte die ganze Zeit auf dem Beifahrersitz gesessen.
Der zweite, auch erst 15 Jahre alte Fahrer übernahm jetzt das Steuer, weil er »auch mal lenken wollte« und blieb mit einem 17-Jährigen im Fahrzeug, während die übrigen drei ausstiegen. Danach muss der Möchtegernfahrer wohl Brems- und Gashebel verwechselt haben und »schoss« mit dem Auto eine angrenzende Böschung hoch. Dabei wurde der Wagen beschädigt. Der vordere Reifen war platt und beide Kotflügel hatten etliche Dellen. »Was nun?«, dachten sich die fünf Freunde und schritten kurzerhand zur Tat. Flugs den Reifen gewechselt, zwei Mittäter nach Hause gebracht und ab ging's nach »Zweischlingen« und von dort zur Hünenburg. Bis kurz vor sieben Uhr kurvten die Jungen weiter durch die Gegend, ehe sie den beschädigten Micra vor dem Haus der ahnungslosen Mutter abstellten. Jetzt muss nicht nur irgendwie der entstandene Sachschaden zwischen den Familien geregelt werden - die beiden 15-jährigen erhalten zudem eine Strafanzeige.

Artikel vom 22.02.2006