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Sven Monings
eigene Gesetze

Westfalenpokal: Herford - VfB Fichte

Bielefeld (WB/jm). 13 griffige Wörter für ein Westfalenpokal-Hallelujah. »Ich möchte, dass die gesamttaktische und individuelle Qualität auf dem Platz ablesbar ist«, drückt sich VfB Fichte-Trainer Sven Moning absolut unmissverständlich aus, welche Mannschaft am Sonntag (Anpfiff: 13.30 Uhr) im Herforder Jahnstadion das Aufeinanderprallen von Landesliga und Oberliga diktieren soll.

Kollege Peter Kuckelkorn, wie einige SCH-Spieler Augenzeuge beim glücklichen Bielefelder 1:0-Sieg über Westfalia Herne, nimmt den Ball auf. »Dass wir als krasser Außenseiter in die Partie gehen, lässt sich ja nicht wegdiskutieren«, findet Herfords Coach, »Aber wir wollen positiv abschneiden und setzen auf die Pokaleuphorie, die bekanntlich Berge versetzen kann. Auf alle Fälle wird bei uns seit Wochen über das Spiel gesprochen, und beim Training habe ich in den letzten Tagen gespürt, dass meine Spieler richtig heiß sind.«
Angesichts der prekären Finanzsituation des Traditionsvereins käme dem in wesentlichen Bereichen »geschrumpften« Gegner ein unverhoffter Pokal-Geldsegen gerade recht. Sven Moning warnt also jeden, diesen SC Herford zu unterschätzen. »Wer es im Westfalenpokal bis jetzt geschafft hat, hat seine Qualitäten. Die können in der Landesliga nach oben nichts mehr bewegen. Herford fokussiert diese Partie als Spiel des Jahres. Wir müssen höllisch aufpassen, dürfen nicht in Rückstand geraten«. Dass aller Voraussicht nach auf Kunstrasen gespielt wird, ihrem etatmäßigen Trainingsgeläuf, sei ein weiterer Vorteil für die Hausherren; allerdings bloß bedingt, meint Moning. »Wir trainieren auch seit zwei Wochen auf Kunstrasen und wissen, wie man auf diesem Untergrund zu spielen hat«.
Sven Moning wertet es zudem als »gutes Omen für Sonntag«, dass in der Sommervorbreitung 2005 sein erstes Testspiel als Verantwortlicher im Trainerstab des VfB Fichte mit einem 3:0-Sieg gegen den aktuellen Landesliga-Zehnten endete.
Weniger schön ist, dass Jens Reitemeier und Robert Mainka das Dienstag-Training wegen Verhärtungen abbrechen mussten. Am Donnerstag stieg dafür André Möller wieder ins Mannschaftstraining ein. Und noch eine frohe Kunde gibt's zu vermelden: Abwehr-Ass Güven Aydin hat als dritter Spieler seinen Vertrag inzwischen verlängert, unabhängig von der Ligazugehörigkeit.
Die einfältige Weisheit »Never change a winning team« hat für Sven Moning übrigens keine Gültigkeit. »Es geht darum, immer das beste Team auf den Platz zu stellen, abhängig von den Trainingseindrücken und von der taktischen Ausrichtung des Gegners«. Nicht nur der Pokal hat seine eigenen Gesetze, auch Sven Moning. Anders als in der Meisterschaft ist kein Spieler »gesetzt«.
Fest steht: Eine erstmalige Qualifikation für die DFB-Pokal-Hauptrunde wäre eine tolle Attraktion auch für die Feierlichkeiten im Bielefelder Osten anlässlich des 100. Geburtstages der früheren Spvg. Fichte 06/07.
Fünf Ober- und drei Ver-bandsligisten sind noch im Rennen. Die Hälfte der Teams kommt dabei aus Ostwestfalen. Im Falle eines Auswärtsstreiches winkt dem VfB Fichte im Halbfinale in jedem Fall ein Heimspiel, und zwar entweder gegen Borussia Dortmund II oder den SC Delbrück. Die Pokal-Viertelfinals auf einen Blick:
Bad Oeynhausen - SF Oestrich-Iserlohn, SC Herford - VfB Fichte, VfL Bochum II - SC Westfalia 04 Herne, Borussia Dortmund II - SC Delbrück.

Artikel vom 25.02.2006