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Wilfried Stein prägte die Bielefelder AVA von 1970 bis 1990.

Prägender Kopf
der frühen AVA

Wilfried Stein starb mit 77 Jahren

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Wilfried Stein ist tot. Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende der AVA starb im Alter von 77 Jahren.

Wilfried Stein war ein Mann der ersten Stunde. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann kam aus der Konsumorganisation und war nach der Verschmelzung in Ostwestfalen-Lippe 1965 zunächst für die Logistik verantwortlich, begann 1969 mit der Planung und Entwicklung großflächiger Discount-Einheiten. Aus dieser Arbeit des gebürtigen Bielefelders entstand 1971 die Marktkauf GmbH. Als Stein 1989 in den Ruhestand trat, zählte das Unternehmen als größte AVA-Vertriebsgesellschaft bereits 25 SB-Warenhäuser und 17 Baumärkte.
Als Geschäftsführer der Marktkauf GmbH sowie als Vorstand, Vorstandssprecher und Aufsichtsratsvorsitzender der AVA AG war Stein von 1970 bis 1990 eine tragende Säule des Unternehmens. In seine Amtszeit fielen wichtige Entscheidungen wie der Aufbau neuer Verkehrslinien, die Einführung der AVA-Aktie an der Börse (1986), Übernahme von Handelsunternehmen und Beteiligungen an der Bäckereikette Siebrecht oder Krane-Optik.
Stein, in Sieker aufgewachsen, setzte sich mit großem Engagement für sein Unternehmen ein, das bei seiner Verabschiedung 1989 bereits mehr als 10 000 Mitarbeiter zählte. Die erfolgreiche Führungspersönlichkeit hatte auch als Aufsichtsratschef stets prägend auf die AVA gewirkt, begleitete die Erfolgsgeschichte, die in der deutschen Handelslandschaft seinerzeit einzigartig war. Weggefährten lobten Stein stets wegen seiner Fähigkeit zum Ausgleich und der Kraft, das einmal als richtig Erkannte auch zielstrebig zu verfolgen und durchzusetzen.

Artikel vom 22.02.2006