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Genug Bargeld da

Bundesbank: kein Engpass nach Heros-Pleite


Frankfurt/Hannover/Mönchengladbach (dpa). Trotz der Pleite des größten deutschen Geldtransportunternehmens Heros fließt das Bargeld bundesweit weiter reibungslos. Nach Angaben der Bundesbank besteht »überhaupt kein Grund zur Panik«. Engpässe seien nicht zu befürchten. »Die Verbraucher müssen keineswegs schnell zur Bank«, sagte ein Bundesbank-Sprecher gestern in Frankfurt: »Die Automaten sind gut gefüllt, das Bargeld ist nicht auf einen Schlag weg.«
Nachdem bekannt wurde, dass bei mutmaßlichen Betrügereien ein Schaden von 300 Millionen Euro entstanden ist, hatte die gesamte Heros-Gruppe Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind nach Angaben des Amtsgerichts Hannover die Heros Verwaltungs GmbH sowie deren 23 Töchter.
Auch die Kreditwirtschaft wies Befürchtungen über Engpässe zurück. Die Kunden müssten sich keine Sorgen machen, hieß es bei Banken- und Sparkassenverbänden. Unterdessen lief bei Heros der Betrieb normal weiter. Die gesamte Gruppe hat nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) einen Marktanteil von 50 Prozent.
Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler hat sich der Betrug in der Führungsetage von Heros abgespielt. Zwei der Verhafteten seien der Unternehmensführung zuzurechnen, zwei der Ebene darunter, sagte Staatsanwalt Norbert Jansen in Mönchengladbach. Zur Frage, wie die Beschuldigten lange Zeit unbemerkt 300 Millionen Euro abzweigen konnten, machten die Ermittler keine Angaben.

Artikel vom 22.02.2006