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Solarenergie in China ein »Riesenmarkt«

Schüco plant Produktionswerk bei Peking

Peking/Bielefeld (WB/ef). Dr. Guochen Xhao hat sein Handy täglich 31 StundenÊ an. »24 Stunden hier in China und dann noch einmal die sieben StundenÊ Zeitverzögerung zu Deutschland«, witzeltÊ der chinesische Top-Manager.
Schüco-Manager in China: Guochen Xhao (li.) und Friedhelm Stellet. Foto: Fels

Xhao ist SchücosÊ Spitzenmann in China, Chef einer derzeit 633 Personen starken Niederlassung des Bielefelder FensterbauersÊ in Chinas Hauptstadt Peking. Schüco gehört zu den ostwestfälischen Firmen, die an der Globalisierung im Reich der Mitte mitverdienen wollen. Bisher waren die Bielefelder »nur« mit Büros in China vertreten. Das wird sich ändern. In der Nähe des Flughafens hat Schüco International ein 26800 Quadratmeter großes Grundstück erworben. Genauer gesagt: ein Landnutzungsrecht auf 50 Jahre. Eigentümer dürfen Ausländer in China nicht werden. »Im Herbst beginnen wir mit der Produktion«, sagt Friedhelm J. Stellet, Vizepräsident von Schüco International. Mit seinen 67 Jahren versprüht der frühere Chef der Schüco-Niederlassung in England einen Tatendrang, wie man es sonst vielleicht von einem Mittzwanziger erwarten würde. »Hier bekommt man richtig Pioniergeist«, sagt Stellet.
Schüco profitiert vom Bauboom in China, verdient mit seinen Glasfronten oder Fassaden-Lösungen, die die modernen Bürohochhäuser zieren. Im vergangenen Jahr setzte Schüco in China zwölf Millionen Euro um. In dem neuen Pekinger Werk will Schüco mit zunächst 40 Mitarbeitern aber nicht nur Fensterbeschläge montieren, sondern vor allem Solarkollektoren. »Das ist ein Riesenmarkt«, sagt Stellet. Denn die kommunistische Regierung in Peking dränge darauf, regenerative Energien einzusetzen - vor allem, um das Smog-Problem in ChinaÊ in den Griff zu bekommen.

Artikel vom 22.02.2006