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Spar- und PS-Meister
Der Genfer Autosalon hat für jeden Geschmack etwas zu bieten
Volkswagen hat das Drei-Liter-Auto nicht aus den Augen verloren. Auf dem Autosalon in Genf können Besucher derzeit einen »Polo BlueMotion« begutachten.
Es gehört allerdings schon eine große Portion guter Wille dazu, dieses von Bernd Pischetsrieder, Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns, verliehene »Sparsamkeits-Prädikat« unwidersprochen hinzunehmen. Mit einem Normverbrauch von 3,9 Litern unterschreitet der Polo BlueMotion die Vier vorm Komma nur auf dem Papier. Doch anders als der inzwischen eingestellte 3Liter-Lupo kommt der Polo ohne umfangreiche und damit kostenträchtige technische Hilfsmittel aus.
Ein veränderter Kühlergrill, besonders leichte Aluräder, Leichtlaufreifen und ein länger ausgelegtes Getriebe reichen aus, um wirklich sparsam mit dem von einem 80 PS starken 1,4 Liter TDI-Diesel angetriebenen Wagen (Partikelfilter in Serie) unterwegs zu sein. Der Polo kommt im Sommer auf den Markt und wird als Zweitürer 15 750 Euro kosten.
Noch viel weiter aus dem Sparsamkeits-Fenster als VW lehnt sich die in München beheimatete Loremo AG. Forschungs- und Entwicklungschef Uli Sommer kündigt für 2009 ein Auto an, das mit 1,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern auskommen soll. Der Loremo ist ein 2+2-Sitzer (hinten können zwei Kinder entgegen der Fahrtrichtung sitzen), der von einem Zweizylinder-Turbodiesel mit 20 PS angetrieben wird.
Das schnittige Wägelchen im Coupéformat wiegt gerade einmal 450 Kilo. Der Einstieg erfolgt von oben, fast wie in eine Badewanne. Die vordere Dachhälfte wird dazu einfach aufgeklappt. Kosten soll der Loremo, der in Genf in einer bescheidenen Nische erstmals der Weltöffentlichkeit gezeigt wird, höchstens 11 000 Euro.
In einer anderen Preis- und auch Verbrauchsliga spielt dagegen ein weiterer Bayer, der in der Schweiz ebenfalls sein Debüt gibt: Audi stellt die zweite Generation des A6 allroad quattro vor. Auf Basis des neuen A6 ist der hochbeinige Allroad serienmäßig mit Luftfederung und Allradantrieb ausgestattet, was auf Straße und unebener Wegstrecke für allen erdenklichen Komfort sorgt. Zwei Benziner (V6 und V8) sowie zwei Diesel (Sechszylinder) garantieren vom Sommer an kraftvollen Durchzug.
Jede Menge Leistung bieten auch die Premieren-Modelle von Mercedes, BMW und Porsche. Die Sternenträger haben eine breite Palette von AMG-Modellen (SL 55, SL 65, R 63) mit an den Genfer See gebracht. BMW zeigt erstmals den Z4 als Coupé (265 PS) und M Coupé (343 PS).
Porsche lässt es noch mehr krachen. Der neue Turbo bringt 480 PS auf die Räder, der neue GT3 (415 PS).
Neben Sparmeistern und Kraftmeiern können die Messe-Besucher indessen auch einige interessante Familienautos in Augenschein nehmen. Dazu zählen beispielsweise der Nissan Note oder der Skoda Roomster, um nur zwei zu nennen.
Gemein ist beiden Autos, dass sie über enorm viel Platz und eine variable Raumaufteilung im Innenraum verfügen. Die Preise für den Note (kommt im März) und den Roomster (September) beginnen bei 13 690 und etwa 12 500 Euro. Wolfgang Schäffer

Nächste Woche: Mercedes SL - Die neue Generation

Artikel vom 04.03.2006