23.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nur Schalke 04 geht als Sieger ins Rückspiel


Hamburg (dpa). Den deutschen Fußball-Clubs droht wie im Vorjahr bereits vor dem UEFA-Cup-Achtelfinale das kollektive Aus. Vom Bundesliga-Quartett steht heute der VfB Stuttgart nach der 1:2-Heimniederlage gegen den FC Middlesbrough vor der schwierigsten Aufgabe. Auch Hertha BSC muss bei Rapid Bukarest eine Heimpleite (0:1) wett machen. Der Hamburger SV kann bei der Aufholjagd zu Hause gegen den FC Thun (Hinspiel 0:1) wieder auf den lange verletzten Spielmacher Rafael van der Vaart zurückgreifen. Die günstigste Ausgangsposition hat der FC Schalke 04: Bei Espanyol Barcelona würde dem Revierclub nach dem 2:1 im Hinspiel ein Unentschieden reichen.
Hertha BSC wird in Bukarest mit einer Notelf antreten. Trainer Falko Götz fehlen acht Spieler, auch Niko Kovac und Pal Dardai meldeten sich ab. In Andreas Schmidt und Ante Covic wurden zwei Ex-Profis aus der Regionalliga-Mannschaft reaktiviert. Simunic, Schröder, Neuendorf, Kovac, Dardai (alle verletzt), Madlung, Boateng und Bastürk (alle gesperrt) fehlen. Götz ist trotz der Krise gelassen: »Wir haben nichts zu verlieren. Es ist eine Riesenchance für die Nachrücker.«
Nach dem 0:1 in Bern verspricht Trainer Thomas Doll für das Rückspiel »einen ganz anderen HSV.« Für zusätzliche Motivation sorgt Rafael van der Vaart. Mit vier Toren ist der Niederländer der beste HSV-Schütze im UEFA-Cup. Doll: »Das Stadion wird Kopf stehen, sollte er reinkommen.«
Der VfB Stuttgart ist krasser Außenseiter, hofft aber beim FC Middlesbrough auf ein Fußball-Wunder. »Unser einziger Vorteil ist, dass wir nicht Favorit sind«, sagte Trainer Armin Veh. Teammanager Horst Heldt nahm vor der hohen Hürde Druck von der verunsicherten Mannschaft: »Ein Ausscheiden wäre kein Erdbeben und würde uns nicht erschüttern.« Abwehrchef Fernando Meira (Sperre) und Martin Stranzl (Muskelfaserriss) fehlen, so dass Veh die Viererkette umbauen muss. Routinier Markus Babbel rückt in die Innenverteidigung.
Schalke kann seit 1997 wieder das UEFA-Cup-Achtelfinale erreichen. Der in sechs Pflichtspielen in diesem Jahr noch ungeschlagene Revierclub hat derzeit ein großes Selbstbewusstsein. Dennoch spricht Teammanager Andreas Müller von einer »gefährlichen« Ausgangslage: »Wir müssen auch in Barcelona ein Tor schießen.«

Artikel vom 23.02.2006