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Todesgefahr
auf Schlipsen

Keime nisten sich ein


London (dpa). Schlipse können angeblich tödlich sein und zwar längst nicht nur als Würgeschlinge. Auf den Krawatten von Ärzten tummeln sich einer Studie des britischen Medizinerverbandes (BMA) zufolge derart viele Krankheitskeime, dass sie für manche Patienten lebensbedrohlich seien. Deshalb empfahl der Verband jetzt den Ärzte des Königreichs, im Dienst auf Krawatten zu verzichten.
»Menschen fassen ihre Schlipse ständig an und tragen sie über einen längeren Zeitraum. Das ist eine potenzielle Gefahr«, erklärte die Leiterin der BMA-Abteilung Ethik und Wissenschaft. Die Studie des Medizinerverbandes kam zu dem Ergebnis, dass Schlipse an Ärztehälsen mit zur Ausbreitung so genannter Healthcare Associated Infections (HAI) - Infektionen im Zusammenhang mit der Gesundheitsfürsorge - beitragen.
Die Warnung des BMA stieß auf Widerspruch britischer Konfektionäre. »Ich habe diesen Schlips letzte Woche drei Mal getragen, aber ich ich glaube nicht, dass er irgendjemanden töten könnte«, schimpfte Starschneider Timothy Everest, zu dessen Kunden Ärzte, aber auch der Fußballer David Beckham und Hollywood-Star Tom Cruise gehören.

Artikel vom 22.02.2006